Krach bei Werder! Geldstrafe für Rüpel Frings
BELEK - Während beim FC Bayern im Trainingslager totale Harmonie herrschte, kracht's bei Liga-Konkurrent Werder Bremen gewaltig. Top-Star Torsten Fring bekam eine Geldstrafe aufgebrummt, weil er beim Tesspiel gegen Galatasary Istanbul (1:4) wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung vom Platz geflogen war.
Eine 1:4-Pleite gegen den türkischen Meister Galatasaray Istanbul und eine erneute Undiszipliniertheit eines Führungsspielers ergeben einen angefressenen Sportdirektor: Vor der geplanten Aufholjagd in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga läuft es für Werder Bremen im Trainingslager im türkischen Belek alles andere als optimal. Statt den ersten Testspielsieg zu bejubeln, musste Manager Klaus Allofs bereits die nächste Geldstrafe verhängen. Nationalspieler Torsten Frings wird nach seiner Roten Karte in der Partie gegen Istanbul am Dienstag zur Kasse gebeten.
„So etwas passt natürlich überhaupt nicht in unser Konzept“, sagte Allofs dem sid: „Gerade im Hinblick auf unsere Marschroute, dass wir keine Undiszipliniertheiten mehr dulden. Torsten wird eine Geldstrafe erhalten.“ Frings war wegen einer Beleidigung des türkischen Schiedsrichters Burak Astar des Feldes verwiesen worden.
Bereits zum Ende der Hinrunde sahen sich die Bremer mit Unbeherrschtheiten ihrer Profis konfrontiert. Im Punktspiel am 6. Dezember beim Karlsruher SC (0:1) hatten sich Stürmer Claudio Pizarro und Regisseur Diego zun Tätlichkeiten hinreißen lassen und waren für drei beziehungsweise vier Partien gesperrt worden. Auch hier verhängte Werder Geldstrafen. Durch Frings' Fehltritt hat das einstige Saubermann-Image des Klubs einen weiteren Kratzer erhalten.
„Wir sind keine Treter-Truppe. Man darf das Ganze nicht dramatisieren. Aber in einigen Situationen muss man sich einfach cleverer verhalten“, meinte Allofs, der von seinen Spielern ab sofort nicht nur mehr Disziplin, sondern vor allem auch bessere Ergebnisse fordert: „Die Mannschaft ist zwar engagiert und arbeitet gut, aber jetzt gilt es, dies in den kommenden Testspielen am Donnerstag gegen Besiktas Istanbul und am 20. Januar gegen Lech Posen auch in Resultate umzusetzen.“
Vor der Pleite gegen Galatasaray hatte der Tabellenachte bereits mit 0:1 gegen den türkischen Erstligisten Bursaspor verloren. Dennoch ist Allofs optimistisch, noch in die Spitzengruppe der Bundesliga vordringen zu können: „Wir glauben weiterhin daran, dass wir für die Rückrunde gerüstet sind. Wir sollten dann mehr von unserem Potenzial abrufen. Es ist noch in alle Richtungen etwas drin. Um die ganz großen Ziele wie die Champions League zu erreichen, müssen wir aber vor allem Konstanz zeigen.“
Unterdessen hat Pizarro das Vorbereitungscamp vorzeitig verlassen. Der Torjäger reiste am Mittwoch zu einer Verhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS nach Mexiko und hofft dort nach einem Streit mit dem peruanischen Verband rehabilitiert zu werden. Nach Abschluss des Trainingslagers soll der 30-Jährige am Freitag in Bremen wieder mit seinen Teamkameraden zusammentreffen.
Pizarro hatte den CAS angerufen, da ihm noch immer der Vorwurf anhängt, nach einem Länderspiel im November 2007 gegen Brasilien angeblich an einer ausschweifenden Party mit weiblicher Begleitung beteiligt gewesen zu sein. Der Verband hatte den damaligen Mannschaftskaptän mit einer 18-monatigen Sperre belegt, ohne ihn zu den vermeintlichen Vorfällen anzuhören.
„Ich habe mit der Sache überhaupt nichts zu tun gehabt“, sagt Pizarro, der sich auch von einer Verkürzung der Sperre nicht beschwichtigen ließ: „Ich möchte, dass festgestellt wird, dass ich zu Unrecht gesperrt worden bin. Deshalb habe ich das Gericht angerufen.“
Allofs zeigte sich von der Abreise des Torjägers nicht gerade begeistert: „Natürlich stört das die Vorbereitung, aber der Termin ließ sich leider nicht verschieben.“