Keine Gnade für Wettbetrüger in Italien
Der italienische Fußballverband (FIGC) hat 18 Fußballer und 17 Vereine im Wettprozess zu harten Strafen verurteilt. Erstligist Atalanta Bergamo muss Ende August mit sechs Strafpunkten und ohne seinen Kapitän Cristiano Doni in die neue Saison starten.
Rom - Bergamos Chance auf den Klassenerhalt ist damit gesunken, die Karriere des 38-jährigen Teamkapitäns so gut wie sicher beendet. Doni wurde zu einer Sperre von dreieinhalb Jahren, Ex-Nationalspieler Giuseppe Signori und neun weitere Hauptangeklagte sogar zur Höchststrafe von fünf Jahren und einem lebenslangen Ausschluss aus dem Profi-Fußball verurteilt.
Der Zweitligist aus Ascoli erhielt vor der Disziplinarkommission des Verbands am Dienstag in Rom in erster Instanz sechs Strafpunkte für die kommende Saison. Für die Drittligisten Alessandria und Ravenna lautete das Urteil: Zwangsabstieg. Mit seinen Entscheidungen entsprach die Kommission weitgehend den Forderungen von Chefankläger Stefano Palazzi. Die Berufungsverhandlung findet kommende Woche vor dem Verbandsgericht statt.
Am Mittwoch vergangener Woche hatte sich der Erstligist Chievo Verona mit der Disziplinarkommission bereits auf einen Vergleich geeinigt. Chievo zahlt eine Geldstrafe von 80 000 Euro, weil sein Berater Stefano Bettarini ebenfalls Mitglied der Wettbande sein soll, die Spiele manipuliert und dann in Asien hohe Wetten auf die Partien abgeschlossen haben soll. Chievo selbst waren keine Manipulationen zur Last gelegt worden.
Die Beweise gegen die angeklagten Spieler und Vereine hatte die Staatsanwaltschaft Cremona zusammengetragen. Diese hatte vor zwei Monaten bei einer landesweiten Razzia 16 Personen festgenommen. Unter ihnen war auch Signori, der genauso wie Doni jegliche Beteiligung an illegalen Wetten bestreitet.
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