Keine generelle Aufhebung der FIFA-Abstellungspflicht
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Weltverbandes erfuhr, soll stattdessen noch heute ein umfassendes Protokoll für die Organisation der Partien in allen Konföderationen als Leitfaden veröffentlicht werden.
Im September hatte die FIFA den Clubs erlaubt, Spieler nicht zu ihren Nationalteams zu schicken. Zuletzt hatten sich Bundesliga-Vertreter mehrfach besorgt über drohende Quarantäne-Regelungen für ihre Profis nach der Rückkehr aus Corona-Risikogebieten geäußert.
"Für mich ist es ein Unding, Spieler in Risiko-Gebiete zu schicken. Es ist Aufgabe der FIFA, diese Partien entweder zu verlegen oder sicherzustellen, dass die Spieler nach ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne müssen", sagte Manager Stefan Reuter vom FC Augsburg dem "Kicker".
Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund hatte in der Vorwoche angedroht, Spieler nicht freizustellen, sollten sie nach der Rückkehr von ihren Nationalteams "sogar ein Pflichtspiel verpassen". Hierfür würde nach der jüngsten FIFA-Entscheidung die rechtliche Grundlage fehlen. Ausnahmen müssten durch nationale Gesundheitsbehörden beschlossen werden.
Das rund 150 Seiten umfassende FIFA-Protokoll gleicht vom Grundsatz den erprobten Hygieneregeln der Bundesliga und dem Protokoll der UEFA. Im Gegensatz zum September, als nur in Europa gespielt wurde, stehen im Oktober unter anderem auch WM-Qualifikationsspiele in Südamerika an, wodurch diesmal ein FIFA-Wettbewerb von einer Aufhebung der Abstellungspflicht betroffen wäre.
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