Kehl ballert Dortmund ins DFB-Pokal-Halbfinale

Sebastian Kehl hat Borussia Dortmund auf seiner Abschiedstournee ins Pokal-Glück geschossen. Der 35-Jährige erzielte in einem packenden Viertelfinale gegen 1899 Hoffenheim in der 107.
dpa |
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Am Ende einer packenden Pokalpartie umarmten sich BVB-Coach Jürgen Klopp und Hoffenheims Trainer Markus Gisdol freundschaftlich. 120 Minuten lang duellierten sich Dortmund und Hoffenheim auf Augenhöhe - für die Entscheidung sorgte ein 35 Jahre alter Edeljoker.

Dortmund - Sebastian Kehl hat Borussia Dortmund auf seiner Abschiedstournee ins Pokal-Glück geschossen. Der 35 Jahre alte Routinier erzielte am Dienstag in einem packenden Viertelfinale gegen 1899 Hoffenheim in der 107. Minute mit einem spektakulären Dropkick den Siegtreffer zum 3:2 (2:2, 1:2) nach Verlängerung. Damit verhinderte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp mit einem Kraftakt über 120 Minuten ein schmerzhaftes Aus im DFB-Pokal und darf sich auf das Halbfinale am 28./29. April freuen.

"Ich hab gesagt, ich nehm' ihn Dropkick, den kann ich ganz gut", sagte Kehl über seinen Schuss aus 25 Metern und ergänzte: "Es war ein super-emotionales und aggressives Spiel, es war geil." Vor 80 667 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion trafen zudem Neven Subotic (19.) und Pierre-Emerick Aubameyang (57.) für den BVB.

Kevin Volland (21.) und Roberto Firmino (28.) hatten für die zwischenzeitliche 2:1-Führung der starken Gäste gesorgt. Am Ende aber scheiterten die Kraichgauer auch beim sechsten Anlauf auf das erste Pokal-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte. "Es war ein sehr emotionaler Pokalabend. Insgesamt waren wir das eine Tor besser und haben am Ende verdient gewonnen", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc im TV-Sender Sky. "Wenn du durch so einen Sonntagsschuss verlierst, ist das bitter", sagte Volland in der ARD.

Der eingewechselte Kehl hielt mit seinem ersten Pokal-Tor für die Dortmunder die Hoffnung auf ein versöhnliches Ende der verkorksten Saison und den Einzug in das Finale am 30. Mai in Berlin aufrecht.

"Wir haben ja eine schwerige Saison, deswegen war es gut, dass wir heute ein Erfolgserlebnis haben. Natürlich habe ich diesen Traum, zum Ende meiner Karriere den Pott hochzuhalten", sagte Kehl, der zuletzt vor 15 Jahren noch für den SC Freiburg im Pokal traf. "Im Herbst meiner Karriere ist das eine schöne Anekdote, die ich mitnehme."

Klopp war im 40. Pflichtspiel der Saison schon vor dem Anpfiff zum Improvisieren gezwungen. Drei Tage nach dem 0:1 gegen die Bayern in der Bundesliga musste der Schwabe gegen die Kraichgauer zwei seiner Stars ersetzen: Mats Hummels (Oberschenkel) und Marco Reus (Adduktoren) fielen wegen leichter Blessuren aus.

Erstmals seit mehr als vier Monaten stand Erik Durm neben den ebenfalls neu aufgebotenen Henrich Mchitarjan, Shinji Kagawa und Keeper Mitch Langerak in der Startelf. Der BVB wirtke trotz der personellen Schwächungen deutlich inspirierter als noch bei der Niederlage gegen die Bayern. Mchitarjan (9.) und Kagawa (10.) scheiterten an 1899-Keeper Oliver Baumann.

Gegen die Münchner war das Erarbeiten von Chancen noch einer der Schwachpunkte - diesmal wurden die Angriffsbemühungen nach knapp 20 Minuten belohnt. Nach einer Ecke von Jakub Blaszczykowski war Subotic zur Stelle und schoss unhaltbar für Baumann zum 1:0 ein.

Doch nur zwei Minuten später folgte der Gegentor-Schock für die Borussen. Per Volley-Abnahme traf Volland zum 1:1 - und sieben Minuten später unterlief ausgerechnet Torschütze Subotic als letztem Mann ein schlimmer Fehler beim Stoppen des Balls. Firmino nutzte den Patzer gnadenlos und überwand Langerak mit einem sehenswerten Heber.

Die Klopp-Elf wirkte nach dem Rückstand verunsichert und geriet mächtig unter Druck. Die Hoffenheimer, bei denen Trainer Markus Gisdol nach der 1:4-Schlappe gegen Mönchengladbach ebenfalls rotierte und Ermin Bicakcic, Eugen Polanski, Jeremy Toljan und Pirmin Schwegler in die Startformation beorderte, waren 45 Minuten lang das etwas aktivere und gefährlichere Team auf dem Rasen.

Nach dem Seitenwechsel aber drehte der BVB auf. Angetrieben vom wild gestikulierenden Klopp an der Seitenlinie und aufgemuntert von den Gesängen der Fans verstärkten die Gastgeber die Offensive. Aubameyang gelang mit einem wuchtigen Kopfball der verdiente Ausgleich zum 2:2. Der Pokalsieger von 1965, 1989 und 2012 drängte nun auf die Entscheidung - die aber erst in der Verlängerung fiel.

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