Jubel aus Videospiel: Tietz strotzt vor Selbstvertrauen
Seinen Torjubel hat der Augsburger Phillip Tietz aus einem Videospiel. "Mit ein paar Mannschaftskollegen spielen wir Pro Clubs", erzählte der seit Neuestem treffsichere Stürmer lachend nach dem 3:2 (1:2) am Samstag gegen den VfL Wolfsburg. Tietz ahmt quasi den Torjubel eines Avatars nach. Denn bei Pro Clubs handelt es sich um einen Online-Social-Modus im Fußballsimulationsspiel FIFA, in dem man einen virtuellen Spieler erstellt und auf dem Rasen mit Freunden antreten kann. "Da habe ich gesagt bekommen, dass ich das machen soll", meinte Tietz über seinen Jubel.
Der im Sommer vom damaligen Zweitligisten SV Darmstadt nach Augsburg gewechselte Profi ist ein wuchtiger Stürmer, einer, der sich für Tore abrackert. Aktuell gelingt ihm das bestens. Beim Debüt von Trainer Jess Thorup vor einer Woche beim 5:2 gegen den 1. FC Heidenheim gelang dem 26-Jährigen sein erstes Tor für den FC Augsburg, beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg nun in der 17. Minute das zweite. Ein weiterer Treffer (72.) wurde wegen einer Abseitsposition nicht gegeben. "Im Vordergrund steht der Sieg und was für eine Mentalität und was für einen Charakter wir als Mannschaft gezeigt haben", sagte Tietz.
Der gebürtige Braunschweiger blüht offensichtlich unter Thorup auf, das konnte auch Bundestrainer Julian Nagelsmann als Tribünengast mitverfolgen. Der frühere Trainer des FC Bayern hatte auf die USA-Tour Anfang Oktober in Kevin Behrens von Union Berlin einen Stürmer der Marke kantig und wuchtig zum Reinschnuppern mitgenommen.
"Jeder Spieler lebt vom Selbstvertrauen. Wenn du kein Selbstvertrauen hast im Sport, dann bringst du meistens nicht die maximale Leistung, die du bringen kannst", meinte Tietz und sprach damit auch an, was Augsburgs neuer Trainer aus Dänemark derzeit so gut mache. Gleichzeitig fördere Thorup den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft "extrem gut", wie der Angreifer fand. Tietz tut das jedenfalls sichtlich gut.