Jogi Löw: "Bin kein großer Schauspieler"

Bundestrainer Joachim Löw spricht in München über Filmaufnahmen, den Druck bei der EM, Bayerns Favoritenrolle im Bundesliga-Titelkampf und ein Gerücht um Real Madrid
Filippo Cataldo |
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München - So ganz wohl fühlt Joachim Löw sich nicht am Filmset. „Trainer müssen manchmal Schauspieler sein. Aber dass ich ein großer Schauspieler wäre, das ist völlig falsch”, sagt der Bundestrainer. Die Marketingtage der Nationalmannschaft am Sonntag und Montag in den Bavaria-Filmstudios waren für ihn deswegen zwar „interessant", aber auch anstrengend. Das Programm war geballt: Vier Werbespots und sieben Foto-Shootings standen für ihn und die Nationalspieler an.

Nach dem Abschluss der Dreharbeiten sprach der Bundestrainer bei einem Espresso im Hilton am Tucherpark über:

die Marketingtage der Nationalmannschaft: „Selbstverständlich hätte ich die Mannschaft gerne für zwei Tage auch ohne ein Länderspiel um mich gehabt, um sportliche Dinge zu besprechen. Aber die Sponsoren haben auch ihre Berechtigung. Natürlich ist es interessant, die Abläufe am Filmset zu sehen. Da gibt es durchaus Parallelen zu einer Fußballmannschaft. Auf der anderen Seite ist es für die Spieler ungewohnt, lange zu sitzen und auf den nächsten Dreh zu warten.”

den Countdown zur Europameisterschaft:
„Die Stimmung in der Mannschaft ist extrem gut. Die Spannung und die Vorfreude auf die EM steigt natürlich mit jeder Woche. Bei den Trainern noch mehr als bei den Spielern. Die sind mit ihren Gedanken noch bei ihren Aufgaben in den Klubs. Die EM ist für die Spieler noch ein bisschen im Hinterkopf.”

den Vierkampf in der Bundesliga zwischen Bayern, Schalke, Dortmund und Gladbach: „Grundsätzlich ist es unheimlich interessant und gut, wenn in der Liga so eine Spannung herrscht. Ich wünsche mir aber, dass sich auch in der Champions League dauerhaft zwei oder sogar drei Vereine in der Gruppenphase durchsetzen und nicht immer nur der FC Bayern regelmäßig das Viertelfinale erreicht.”

seine Meisterprognose: „Bei allem Respekt vor Schalke und Mönchengladbach: Es ist großartig, was Schalke leistet, und von Gladbach bin ich sehr überzeugt, wie sie sich entwickelt haben. Lucien Favre leistet großartige Arbeit. Aber ich denke, dass beide Mannschaften am Ende froh und glücklich sein werden, wenn sie die Champions League erreichen. Ich glaube, die Meisterschaft wird sich zwischen Dortmund und Bayern entscheiden, auch weil sie beide vehement Meister werden wollen. Wer Meister wird, ist schwer zu sagen. Dortmund ist in einer fantastischen Form, aber wir haben erst den 19. Spieltag. Und ich bin überzeugt davon, dass Bayern kommen wird.”

die Favoritenrolle bei der EM 2012: „Spanien bleibt für mich der große Favorit. Wir zählen zum Favoritenkreis, aber mit einigen weiteren Nationen: Holland hat eine fantastische Mannschaft, Portugal halte ich für fußballerisch extrem gut, England und Frankreich können auch immer eine gute Rolle spielen. Und man sollte nicht Italien vergessen. Die haben sich seit 2009 sehr verändert. Italien hat letztes Jahr wieder offensiver gespielt, das macht sie auch wieder gefährlicher.”

den Zwang, bei der Europameisterschaft im Sommer endlich einen Titel zu holen: „Ich bin weit davon entfernt, 2012 als Alles-oder-Nichts-Jahr zu sehen. Diese Mannschaft ist so jung und hat jetzt in den letzten zwei Jahren so große Fortschritte gemacht. Wir sind fußballerisch in der Weltspitze. Wir werden alles daran setzen, erfolgreich zu sein. Aber die Mannschaft ist so jung, dass sie auch in den nächsten Jahren eine sehr gute Rolle spielen kann. Egal wie die EM ausgeht, die Entwicklung der Mannschaft ist noch nicht zu Ende. Es wird nach der EM keinen Umbruch geben. Mario Götze oder Toni Kroos oder Mesut Özil können 2022 noch spielen bei der WM.”

die Gerüchte, dass Real Madrid ihn verpflichten möchte:Jose Mourinho soll bis 2014 durchhalten, danach läuft ja mein Vertrag aus (lacht). Im Ernst: Das sind Spekulationen, mehr nicht. Ich bin Trainer der deutschen Nationalmannschaft, da gibt es nicht viele schönere Jobs auf der Welt. Da verschwende ich keine Gedanken an solche Dinge. Zudem habe ich einen sehr guten Draht zu Mourinho, ich bin überzeugt, dass er der beste Trainer ist für Real Madrid ist im Moment.”

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