Entwicklung unter Nagelsmann geht weiter: Auf dem Weg zum Titel?
Pro: Lektion gelernt!
Fußballtrainer sind auch Lehrer. Und wenn die Schüler, in diesem Fall die deutschen Nationalspieler, eine Lektion am eigenen Leib erfahren, die für die gesamte Klasse einen Eindruck hinterlässt, aber folgenlos bleibt, ist das perfekt. Erlebnisse wie dieses 3:3 nach 3:0-Führung gegen Italien machen die Mannschaft von Bundesfußballlehrer Julian Nagelsmann zu einer Gruppe, die beim Final Four oder der WM 2026 diesen Fehler nicht noch einmal macht.
Sollte Nagelsmann auch seine riskanten Auswechslungen gegen Italien (als er Goretzka, Stiller und Sané runternahm, verlor seine Elf Qualität und Stabilität im Zentrum) überdenken, kann's was werden 2026! Dem 3:3 sei Dank!
AZ-Nationalmannschaftsreporter Patrick Strasser
Contra: Mehr Herberger, bitte!
"22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach und am Ende gewinnen immer die Deutschen" - sorry, Mr. Lineker, aber nicht erst seit Sonntagabend habe ich da so meine Zweifel. Wer nach furiosen 45 Minuten mit 3:0 führt, darf in Durchgang zwei nicht so auseinanderfallen, wie es dem Team von Julian Nagelsmann gegen alles andere als übermächtige Italiener passiert ist – Auswechslungen hin, fehlender Rhythmus her.
Vor dem Final Four sollte der Bundestrainer seine Teilzeitarbeiter dringend an einen seiner Vorgänger erinnern: "Ein Spiel dauert 90 Minuten", lautet das berühmte Sepp-Herberger-Mantra. Erst wenn Kimmich & Co. das verinnerlichen, sind sie für mich auch titelreif.
AZ-Sportchef Krischan Kaufmann
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