Infantino ruft zu Frieden auf: "Für unsere Zukunft"
"Für unsere Kinder, für unsere Zukunft. Bitte, geht in den Dialog - auch mit dem schlimmsten Feind", sagte Infantino im Konferenzzentrum der Hauptstadt des WM-Gastgebers Katar. Er glaube an "die Kraft des Fußballs, Menschen zusammenzubringen und kulturelle Grenzen zu überwinden". Der Krieg in der Ukraine lasse ihn "mit schwerem Herzen" zurück, sagte der Schweizer und verwies auf seine letzte Europameisterschaft als UEFA-Generalsekretär im Jahr 2012 in Polen und Ukraine.
Die WM 2018 in Russland, die er bereits als FIFA-Präsident mitverantwortet hatte, sei "ein großartiger Erfolg" gewesen, "sportlich wie kulturell", sagte Infantino: "Aber offensichtlich hat sie nicht die Probleme der Welt gelöst, sie hat nicht einmal die Probleme in der Region gelöst, keinen bleibenden Frieden herbeigeführt." Er sei nicht "so naiv" zu glauben, der Fußball könne alle Probleme lösen. Aber die FIFA wolle ihre "kleine Rolle" dabei spielen, Menschen zusammenzubringen.
"Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern"
Die Corona-Pandemie sei fast überwunden. "Was passiert jetzt? Krieg", sagte Infantino. "Krieg mit der Angst vor einem globalen Konflikt - mit diesen schrecklichen Ereignissen in der Ukraine. Aber es gibt schreckliche Kriege und Konflikte auch in anderen Teilen der Welt, das dürfen wir nicht vergessen. Orte, wo hilflose Menschen leiden und sterben. Wir leben in einer aggressiven Welt, in einer geteilten Welt." Zudem verwies Infantino auf Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, der gesagt habe, "dass Sport die Kraft hat, die Welt zu verändern."
Zu Beginn des Kongresses hatte Infantino auf Aussagen zum Ukraine-Krieg verzichtet. Die FIFA hatte alle Mitgliedsverbände nach Katar eingeladen, auch den russischen, dessen Mannschaften wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben ausgeschlossen sind. Vor Ort in Doha war Alexej Sorokin, der Organisationschef der vergangenen WM 2018 in Russland. "Wir verstecken uns nicht. Wir haben jedes Recht, hier zu sein", sagte Sorokin.
Unklar blieb zunächst die Teilnahme von Delegierten aus der Ukraine vor Ort. Beim traditionellen Aufruf aller Nationen wurde auch die Ukraine als "anwesend" verkündet, eine Teilnahme war auch online möglich. Spekuliert wurde über einen Auftritt von Andrij Kusmenko, dem ukrainischen Botschafter.
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