Herzrhythmusstörungen: Trainer Stevens tritt zurück

Huub Stevens gibt seinen Trainerposten bei der TSG 1899 Hoffenheim auf. "Ich habe Herzrhythmusstörungen und es kann auch sein, dass ich noch operiert werden muss", erklärte der 62-Jährige.
sid/az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Am 26. Oktober 2015 übernahm Huub Stevens den auf dem 17. Tabellenplatz stehende Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim vom zuvor freigestellten Markus Gisdol.
dpa Am 26. Oktober 2015 übernahm Huub Stevens den auf dem 17. Tabellenplatz stehende Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim vom zuvor freigestellten Markus Gisdol.

Zuzenhausen - Huub Stevens tritt aus gesundheitlichen Gründen als Trainer des Bundesligisten 1899 Hoffenheim zurück.

Er habe diese Entscheidung auf Anraten der Ärzte der Uniklinik Heidelberg getroffen: "Ich habe Herzrhythmusstörungen und es kann auch sein, dass ich noch operiert werden muss", erklärte der 62-Jährige am Mittwoch auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

"Es tut mir leid, dass ich den Klub in dieser schwierigen Situation verlassen muss", erklärte der Coach des akut abstiegsgefährdeten Klubs, der in der Tabelle nach 20 Spieltagen mit nur 14 Punkten den enttäuschenden 17. Rang belegt.

Lesen Sie hier: Warum beim DFB-Pokal-Spiel in Stuttgart Tennisbälle flogen

Stevens hatte Ende Oktober die Nachfolge des entlassenen Markus Gisdol angetreten. In zehn Partien unter der Regie des Niederländers, der ohnehin nur bis zum Ende der Saison als Feuerwehrmann arbeiten wollte, verbuchten die Hoffenheimer lediglich einen Sieg und nur acht Zähler.

 

 

Hoffenheim hat bereits fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz (Werder Bremen), der Abstand zum rettenden Ufer beträgt sieben Zähler. Den jüngsten Tiefpunkt hatte die TSG erst am Sonntag erlebt, als das Heimspiel gegen den Aufsteiger und direkten Konkurrenten Darmstadt 98 mit 0:2 verloren wurde.

Lesen Sie hier: Wolfsburgs Allofs - keine Drohung mit Spielerverkäufen

Ein Wechsel auf der Trainerbank deutete sich danach zunächst nicht an. "Es ist keine Alternative, den Laden zuzumachen. Und ein Trainerwechsel ist auch keine Alternative", sagte Sportchef Alexander Rosen nach dem sportlichen Offenbarungseid.

 

Emotionale Pressekonferenz

 

"Das Risiko ist zu groß, dass etwas passiert, was ich nicht will", sagte Stevens mit ruhiger und gefasster Stimme. "Ich denke schon, dass meine Karriere damit beendet ist. Der Knurrer ist nicht mehr, schade." Der Holländer trainierte in der Bundesliga Schalke, Hertha, Köln, HSV, Stuttgart und eben Hoffenheim.

Vorerst werden Stevens' Assistenten Alfred Schreuder und Armin Reutershahn die Mannschaft betreuen. Es ist aber wahrscheinlich, dass der designierte Stevens-Nachfolger Julian Nagelsmann das Team schon vor dem vorentscheidenden Spiel im Abstiegskampf am Samstag bei Werder Bremen (15.30 Uhr/Sky) übernehmen wird. Das deutete Sportchef Alexander Rosen an.

Der 28 Jahre alte Nagelsmann sollte eigentlich erst im Sommer die Verantwortung übernehmen. Nagelsmann, der einen Vertrag bis 2019 unterschrieben hat, wäre der jüngste Bundesliga-Trainer. Bis Mitte März muss Nagelsmann allerdings seinen Fußballlehrer-Lehrgang absolvieren. Da "nur" noch Prüfungen anstehen, wäre es zeitlich wohl machbar.

Die Verpflichtung eines neuen Trainers von außen schloss Rosen aus. Den ergreifenden Rücktritt von Stevens in der Kabine beschreibt er so: "Spieler hatten Tränen in den Augen."

 

 

 

Stevens hatte Ende Oktober die Nachfolge des entlassenen Markus Gisdol angetreten. In zehn Partien unter der Regie des Niederländers verbuchten die Hoffenheimer lediglich einen Sieg und nur acht Zähler. Hoffenheim hat bereits fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz (Werder), der Abstand zum rettenden Ufer beträgt sieben Zähler.

Den jüngsten Tiefpunkt hatte die TSG erst am Sonntag erlebt, als das Heimspiel gegen den Aufsteiger und direkten Konkurrenten Darmstadt 98 mit 0:2 verloren wurde. Die Demission von Stevens, der die Kraichgauer auch auf dem vorletzten Platz übernommen hat, ist der fünfte Trainerwechsel der laufenden Saison.

 

 

Stevens erklärte, dass er schon seit Wochen unter den Herzproblemen leide. Gewissheit habe eine Untersuchung am Montag in der Heidelberger Uni-Klinik gebracht. "Der Verein braucht einen Trainer, der 100 Prozent fit ist. Ich bin das leider nicht", sagte Stevens: "Die Ärzte haben mir nicht geraten, aufzuhören. Aber das spürt man selbst. Ich habe nicht mehr so viele Jahre, aber die will ich genießen."

Stevens ("Ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Abstiegskampf zu tun hat, die Störungen hat man oder nicht") wird nun zunächst zu seiner Familie in den Niederlanden zurückkehren. Ob die im Raum stehende Operation in seiner Heimat oder in Heidelberg durchgeführt wird, ließ er offen: "Ich brauche mir aber hoffentlich keine Sorgen zu machen. Ich werde die TSG und die Bundesliga weiter verfolgen. Das lasse ich mir nicht verbieten."

 

 

Seinen größten Erfolg feierte Stevens mit Schalkes legendären Eurofightern, die er zum UEFA-Cup-Sieg 1996 führte. Zudem feierte er zwei Pokalsiege mit Schalke (2001 und 2002), wurde "Meister der Herzen" im legendären Bundesliga-Thriller 2001.

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.