Hansa Rostock mit Fans nach Magdeburg und Jena
Fans von Hansa Rostock dürfen ihr Team nun doch bei zwei Auswärtsspielen unterstützen, für die der Gästeblock eigentlich gesperrt worden war. Hansas Vorstandschef lobt den DFB-Präsidenten für die Entscheidung.
Rostock - Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock kann entgegen eines Urteils des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes nun doch auf die Unterstützung seiner Anhänger in den Auswärtsspielen in Magdeburg und Jena bauen.
DFB-Präsident Reinhard Grindel habe einem Gnadengesuch der Hanseaten stattgegeben, teilten der Klub und der Verband am Freitag mit.
"Mit seinem Entgegenkommen setzt der DFB um seinen Präsidenten Reinhard Grindel erneut ein starkes Zeichen und zeigt, dass die Bereitschaft in den Dialog zu treten und gemeinsam die Probleme anzugehen, nicht nur ein Lippenbekenntnis war", sagte Hansas Vorstandschef Robert Marien in einer Pressemitteilung des Vereins.
Am Mittwoch hatte Grindel angekündigt, dass es in Zukunft keine Kollektivstrafen für Fußball-Fans mehr geben solle. Ausschreitungen von Rostocker und Berliner Anhängern hatten beim DFB-Pokalduell zwischen Hansa und Hertha BSC am Montag neue Diskussionen um Gewalt in Stadien ausgelöst.
Hansa Rostock war am 9. August in mündlicher Verhandlung wegen Zuschauervorkommnissen in sechs Spielen der vergangenen Saison vom DFB-Sportgericht zu einem Ausschluss seiner Anhänger in vier Auswärtsspielen der aktuellen Spielzeit verurteilt worden.
Der Ausschluss betraf die Partien am 9. September beim 1. FC Magdeburg (7. Spieltag) und am 12. Spieltag (13. bis 15. Oktober) beim FC Carl Zeiss Jena. Zum Spiel in Magdeburg hatte die Fanszene Rostock am vergangenen Sonntag mitgeteilt, dass trotz der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Blocksperre Hansa-Anhänger an fast 1.000 Eintrittskarten gekommen seien.
Zwei weitere Auswärtsauftritte sind bis zum 30. Juni 2018 zur Bewährung ausgesetzt. Dieser Teil des Urteils bleibt nach Vereinsangaben bestehen. "Der teilweise Straferlass für Hansa Rostock wird unter der Voraussetzung bewilligt, dass der Verein einen Betrag von 24.000 Euro an die Robert-Enke-Stiftung spendet", heißt es in den Pressemitteilungen von Hansa und dem DFB weiter.