Günters doppelter Europa-Traum

Freiburgs Kapitän Christian Günter kann doppelt von Europa träumen. Bundestrainer Löw erwägt offenbar eine Nominierung im EM-Jahr. Und mit dem SC Freiburg nähert sich Günter den internationalen Plätzen an.
dpa |
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Freiburgs Spieler Lucas Höler (r) bejubelt sein Tor mit Vincenzo Grifo (l) und Christian Günter.
Freiburgs Spieler Lucas Höler (r) bejubelt sein Tor mit Vincenzo Grifo (l) und Christian Günter. © Thilo Schmuelgen/Reuters/Pool/dpa
Leverkusen

Im Überschwang eines besonderen Tages sprach Christian Günter aus, was viele seiner Kollegen wohl nur zu träumen wagten.

"So langsam können wir mit einem kleinen Auge nach oben schielen", sagte der Kapitän des SC Freiburg am Sonntag nach dem 2:1 (0:0)-Sieg in der Fußball-Bundesliga bei Bayer Leverkusen an seinem 28. Geburtstag.

Am Morgen hatten die Teamkollegen ihm noch ein Ständchen gesungen. "Happy Birthday, ganz klassisch, damit auch alle mitsingen können, die noch kein Deutsch können", erzählte Günter bei Sky. Und ergänzte mit Blick auf die bevorstehende, fast 500 Kilometer lange Heimfahrt mit dem Bus: "Lieder brauche ich jetzt keine mehr. Aber über ein kleines Bier würde ich mich freuen."

Christian Streich wird es ihm erlaubt haben. Wie er ihm auch die öffentliche Träumerei vom Europacup durchgehen ließ. "Die Jungs sind frei. Sie dürfen schielen, wohin sie wollen", sagte der Freiburger Trainer. Fügte aber freilich an: "Ich schiele nirgendwo hin. Und die Jungs wissen, dass wir fußballerisch besser sein müssen, wenn wir andere Ansprüche haben wollen."

Wäre sein Team am Sonntag in Rückstand geraten, "hätten wir wahrscheinlich verloren", räumte Streich offen ein. Doch nach dem Sieg ist der SC tatsächlich voll in der Verlosung im Kampf um einen Europa-League-Platz. Der sicher ausreichende Platz sechs - den derzeit Leverkusen belegt - ist nur noch drei Zähler entfernt.

"Jeder kann die Tabelle lesen", sagte Streich, "nach 23 Spielen 34 Punkte für den SC Freiburg, das ist ziemlich toll." Aktuell freue ihn dies aber vor allem deshalb, weil sich der SC nach zwei Dritteln der Saison schon jeglicher Abstiegssorgen entledigt hat. "Wir haben nicht den wahnsinnigen Stress, den wir in engen Jahren hatten", sagte Streich: "Das ist wunderbar." Und Lucas Höler, der das 1:0 von Ermedin Demirovic vorbereitete (50.) und das 2:0 erzielte (61.), sagte etwas verschlüsselt: "Wenn es ein paar Spieltage vor Schluss noch um was gehen würde, würden wir uns freuen."

Und dies ist tatsächlich möglich. Am kommenden Samstag kommt zwar der Tabellenzweite RB Leipzig, doch dann hat der SC bis zum Abschluss gegen die Bayern und in Frankfurt ein überwiegend lösbares Programm. Gegen Gegner, die jenen Abstiegsstress durchmachen, den sich das Streich-Team in dieser Saison erspart.

Und Kapitän Günter darf sogar doppelt von Europa träumen. Laut Medienberichten erwägt Bundestrainer Joachim Löw, den Rechtsverteidiger sieben Jahre nach seinem bisher einzigen Länderspiel bald wieder zu nominieren. Und im Sommer steht die EM an.

© dpa-infocom, dpa:210301-99-634208/2

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