Giovanni Zarrella: "Mit De Rossi gewinnen wir"

Giovanni Zarrella erklärt im AZ-Gespräch, auf welchen italienischen Star es im Viertelfinale ankommt.
von  Maximilian Koch
"Ich mag einfach diese Jungs, die für ihr Trikot schwitzen und bluten," sagt Giovanni Zarrella über Italiens Daniele de Rossi.
"Ich mag einfach diese Jungs, die für ihr Trikot schwitzen und bluten," sagt Giovanni Zarrella über Italiens Daniele de Rossi. © dpa/AZ

Vor dem Duell der großen Fußball-Nationen Deutschland und Italien hat die AZ mit Giovanni Zarrella gesprochen. Der Italiener, der in Deutschland geboren ist, hält im Viertelfinale ganz klar zur "Squadra Azzura".

AZ: Herr Zarrella, Ihre Eltern kommen aus Italien, Sie selbst sind in Deutschland geboren, besitzen aber auch den italienischen Pass. Zu wem halten Sie jetzt?

GIOVANNI ZARRELLA: Mein Herz schlägt in diesem Spiel italienisch, bei allen anderen Spielen halte ich zu Deutschland. Aber bei diesem einen Spiel nicht.

Wer hat Sie denn bislang mehr überzeugt bei der EM?

Die Italiener, obwohl sie mit der wohl schwächsten Mannschaft der letzten 30 Jahre angereist sind. Deutschland hat deutlich mehr Talent, aber wirklich gut war das bislang nicht. Die Gegner waren auch nicht stark. Italien dagegen hat mit Belgien und Spanien zwei große Teams im Turnier geschlagen.

<strong>AZ-Liveticker: Deutschland gegen Italien</strong>

Also ist Italien Favorit?

Nein, Deutschland ist der große Favorit, das waren sie auch schon vor dem Turnier. Sie können eine Ära prägen wie die Spanier. Wenn Jogi Löw es diesmal nicht schafft, die Italiener zu besiegen, wann denn dann? Wir dürfen ja nicht vergessen, dass fast das ganze italienische Mittelfeld bei der EM nicht dabei ist. Marco Verratti, Claudio Marchisio, Riccardo Montolivo – die fehlen ja alle. Trainer Antonio Conte hat aus wenig Talent unheimlich viel gemacht.

Einer Ihrer Helden ist Daniele De Rossi vom AS Rom. Sie haben in der Jugend selbst bei den Römern gespielt, kommt daher die Verbundenheit?

Ich mag einfach diese Jungs, die für ihr Trikot schwitzen und bluten. Ich war früher auch eher Fan von Paolo Maldini und nicht von Marco van Basten. De Rossi ist so ein leidenschaftlicher Typ, er spielt außerdem sehr intelligent, wie es Jogi Löw kürzlich auch gesagt hat.

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Gegen Deutschland droht De Rossi mit einer Beckenverletzung auszufallen. Wie schlimm wäre das?

Das wäre ein Ausfall, den wir nicht kompensieren könnten. Mit De Rossi schlagen wir Deutschland, ohne ihn verlieren wir.

Wo schauen Sie sich die EM-Spiele eigentlich an?

Meistens zusammen mit Freunden, ich habe mir Zuhause ein Heimkino eingerichtet. Aber wenn Italien spielt, bin ich zu nervös, da will ich eher für mich sein. Da sind dann nur mein Sohn und mein Vater dabei (lacht).

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