Gianni Infantino wehrt sich: "FIFA ist keine Diktatur"

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich gegen die Kritik an seiner Person gewehrt. Die Diktatur-Vorwürfe bestreitet der Schweizer energisch.
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Gianni Infantino hat die Vorwürfe gegen die FIFA entkräftigt.
dpa Gianni Infantino hat die Vorwürfe gegen die FIFA entkräftigt.

Zürich - Als Gianni Infantino mit seiner energischen Verteidigungsrede fertig war, kam vom DFB-Präsidenten Reinhard Grindel kein Applaus.

Zwei Tage nach der weltweit umstrittenen Ablösung der Chef-Ethiker hatte Infantino den Kurs seines "neuen" Fußball-Weltverbandes gerechtfertigt - und den Umgang mit der FIFA beklagt.

"Die neue FIFA ist eine Demokratie, keine Diktatur", sagte Infantino während seiner Eröffnungsrede beim FIFA-Kongress in Manama/Bahrain: "Es gibt viele Fake News über die FIFA, das FIFA-Bashing ist in gewissen Ländern ein Volkssport geworden. Ich kann auch nachvollziehen, warum. Aber die FIFA hat sich verändert."

"Sie sind gescheitert"

Ohne Namen zu nennen, rechnete der Schweizer mit "Experten" ab, "die Millionen erhalten haben und angestellt wurden, um der FIFA beim Reformprozess zu helfen". Infantino fragte: "Was haben sie getan? Sie haben ein krankes System bestätigt. Wo sind diese selbsternannten Experten für Good Governance, die damals die FIFA überwachen sollten? Sie sind gescheitert. Das sind Fakten."

Den deutschen Richter Hans-Joachim Eckert (München) und Chefermittler Cornel Borbely (Schweiz), die beide vom FIFA-Council nicht mehr zur Wiederwahl in die Ethikkommission vorgeschlagen worden waren, wird Infantino nicht gemeint haben. Schließlich hatte die Ethikkommission mit den Sanktionen gegen Ex-Präsident Joseph S. Blatter erst den Weg für Infantino frei gemacht.

Grindel, der sich während der entscheidenden Council-Sitzung für Eckert und Borbely eingesetzt hatte, wies am Kongress-Tag die Kritik zurück, am Ende doch nicht gegen den Beschluss gestimmt zu haben.

Keine Abstimmung über Absetzung von Borbely und Eckert

"Es wurde nicht abgestimmt über die Absetzung von Borbely und Eckert. Gianni Infantino hat eine Liste mit allen Neubesetzungen vorgestellt", sagte Grindel, der während Infantinos Rede direkt hinter dem Schweizer gesessen hatte, im ZDF-Morgenmagazin: "Es wäre unfair und nicht respektvoll gewesen, gegen die anderen Persönlichkeiten zu stimmen, nur weil ich gegen die Ablösung von Borbely und Eckert war."

Von Infantino angesprochen gefühlt haben könnten sich eher der Strafrechts-Professor Mark Pieth, der bis 2013 als Reformberater für die FIFA arbeitete, und Domenico Scala, der im vergangenen Jahr gegangen war und die FIFA wie Pieth immer wieder kritisiert.

"Wir werden keine Ratschläge mehr von denen annehmen, die gescheitert sind, den Fußball zu schützen", sagte Infantino, der den staatlichen Behörden dafür dankte, alle zu verfolgen, "die im Fußball für Korruption sorgen".

Die "neue FIFA sei eine weltumfassende Organisation, kein Schweizer Verein", meinte der 47-Jährige: "Die neue FIFA ist eine transparente Organisation, keine, die mit Zahlen spielt. Wir bauen die Glaubwürdigkeit der FIFA wieder auf."

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