Gänsehautstimmung im Borussia-Park

Jubelgesänge und Gänsehautstimmung: Mit einem Bein stand Borussia Mönchengladbach in der zweiten Liga, jetzt mischt das Team die Bundesliga auf.
dpa |
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Jubelgesänge und Gänsehautstimmung: Mit einem Bein stand Borussia Mönchengladbach in der zweiten Liga, jetzt mischt das Team die Bundesliga auf. Die Elf vom Niederrhein hat mit einer 4:1 (3:1)-Gala gegen den VfL Wolfsburg zumindest für eine Nacht die Tabellenführung erobert.

Mönchengladbach - "Wir haben uns in einen richtigen Rausch gespielt. Da klappen auch Sachen, die sonst nicht funktionieren", befand Torjäger Marco Reus, der mit seinen beiden Treffern (15./67. Minute) zum 1:1 und 4:1 eine überragende Leistung krönte.

Mann des Abends war allerdings einer, der schon ausgemustert war und dem viele keine große Zukunft mehr in Mönchengladbach zugetraut haben. Mit einer unglaublichen Energieleistung sorgte Raul Bobadilla, der eine Vorlage und einen Treffer (45.) zum Sieg beisteuerte, für eine regelrechte Leistungsexplosion. "Das war heute super für mich. Ich versuche alles, um es noch besser zu machen", sagte der in der Rückrunde der vergangenen Saison ausgeliehene Mittelstürmer.

"Er hat heute alle überrascht - mich auch. Aber man hat schon in der Kabine gespürt, dass er zeigen will, dass er wieder da ist", meinte Trainer Lucien Favre, mit dem die Borussia eine nicht für möglich gehaltene Wandlung vollzogen hat.

Favre hat sein mittlerweile in zehn Pflichtspielen unbesiegtes Team nicht nur vor dem Abstieg gerettet, er ist mit einem Punkteschnitt von 1,8 auch der bisher erfolgreichste Trainer der Clubgeschichte. Zudem hat seine Mannschaft einen Vereinsrekord aufgestellt: In den letzten 1. Bundesligaspielen hat das Team nie mehr als einen Gegentreffer kassiert - das gab es selbst in den goldenen 70er Jahren nicht.

Mit sieben Punkten aus drei Spielen hat Borussia den besten Saisonstart seit 16 Jahren hingelegt. "Wir haben gezeigt, dass wir gut drauf sind und was mit der Truppe überhaupt möglich ist", sagte Mittelfeldspieler Roman Neustädter.

Dabei fing es nicht gut an für die Favre-Elf. Schon in der 12. Minute schloss Makoto Hasebe einen sehenswerten Wolfsburger Angriff zur 1:0-Führung der Gäste ab. Doch einen folgenschweren Patzer von Innenverteidiger Simon Kjaer nutzten die Gladbacher durch Reus nach Vorarbeit von Bobadilla zum 1:1, ehe Kapitän Filip Daems mit seinem neunten verwandelten Elfmeter in Serie und Bobadilla noch vor der Pause die 3:1-Führung herstellten. Reus traf schließlich auch zum 4:1. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können.

Auch mit Neuzugang Thomas Hitzlsperger in der Startformation hatten die Wolfsburger nach dem Ausgleich nichts mehr entgegenzusetzen. "Das Gegentor hat meine Mannschaft nicht verkraftet. Aber ich habe Verständnis für meine Spieler, die einen solchen Fehler nicht so leicht wegstecken konnten", meinte Trainer Felix Magath. Vor allem die Defensivreihe des Meisters von 2009 ist noch längst nicht gefestigt.

"Wir haben auf dem Platz einfach nicht die passende Antwort gefunden. Wir hatten uns heute hier mehr erhofft", sagte Hitzlsperger nach seinem unauffälligen Bundesliga-Comeback nach 19 Monaten. Magath war mit seiner Neuverpflichtung nicht unzufrieden, fand aber den Zeitpunkt des Debüts im Nachhinein unglücklich. "Es tut mir leid, dass er in so einem Spiel anfangen musste. Ich hoffe, er ist stabil genug, das zu verkraften", meinte Magath.

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