Fußballpoker beim Übertragungs-Wettkampf

Im April startet der große Bieterwettkampf über die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2013/2014 – und die Deutsche Telekom will wieder mitmachen
az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Im April startet der große Bieterwettkampf über die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2013/2014 – die Deutsche Telekom will wieder mitmachen, was rechtlich umstritten ist.

München - Vodafone ist bereits ausgestiegen, um die Live-Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga nach 2013 bemühen sich derzeit noch der Bezahlsender Sky und die Deutsche Telekom. Beide wollen die Live-Rechtepakete für klassisches Bezahlfernsehen, mobiles Internet und Pay-TV über Internetkabel erwerben. Damit sollen neue Zielgruppen erschlossen werden, die nicht nur die klassischen Medien, sondern auch Smartphones und Tablet-Computer nutzen.

Allerdings gibt es nun juristischen Gegenwind für die Telekom. Medienwächter beobachten mit Misstrauen, dass Deutschlands Telekommunikationsriese auch für die Satelliten- und Kabelrechte bieten will. „Es ist ein dünnes Eis, auf dem sich die Telekom bewegt“, zitiert der Informationsdienst „turi2“ den Experten Thomas Langheinrich von der Kommission für Zulassung und Aufsicht der deutschen Landesmedienanstalten.

Als staatsnaher Betrieb dürfe die Telekom nicht als TV-Programmveranstalter auftreten. Sie habe die Genehmigung für sein Internet-Kabelangebot „Liga total“ 2009 nur bekommen, weil sie Produktion und Redaktion an den Sport1-Mutterkonzern Constantin abgetreten habe. Die Telekom erwecke schon jetzt öffentlich den Eindruck, sie wäre ein Rundfunkveranstalter, indem sie „Liga total“ als eigenes Produkt bewerbe und nicht etwa als Constantin-Produkt.

Das dürfte die Konkurrenten des Bezahlsenders Sky freuen. Gestärkt von wachsenden Abonnentenzahlen bereiten sich die Sky-Chefs schon darauf vor, mehr als die bislang 250 Millionen Euro bezahlen zu müssen. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender bleiben weiter im Spiel, weil die Sponsoren der Liga viele Zuschauer bevorzugen. Und die gibt es vor allem bei frei empfangbaren Sendern wie der ARD und dem ZDF.

Bis zum 2. April können die Bieter für die Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17 in einer ersten Runde Angebote abgeben. Die Fußballvereine verstehen die Versteigerung der Rechte vor allem als Gelddruckmaschine. Die Liga, deren 36 Profivereine im laufenden Vier-Jahres-Zyklus durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Saison eingenommen haben, erhofft sich eine Steigerung auf rund 450 Millionen. Das klingt gewaltiger, als es ist. Die Bundesligavereine wollen die finanzielle Lücke zu den europäischen Top-Ligen schließen. Denn die britsche Premier League erlöst alleine aus den Pay-TV-Rechten 770 Millionen Euro.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.