Frauen-EM: Ein Appell an Deutschland
Lasset Zahlen sprechen. Fast 18 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren live vor dem Fernseher dabei, als das DFB-Team im Finale der Frauenfußball-EM sich starken Engländerinnen erst in der dramatischen Verlängerung geschlagen geben musste. 87.000 Menschen sahen das Spektakel live im Wembley-Stadion.
Auch die Frauen-Bundesliga soll von der EM profitieren
Selbst für ein Männer-Finale beeindruckende Zahlen, bei den Frauen gigantisch. Leider. Warum? Zuschauerschnitt in den Stadien in der Frauen-Bundesliga: 811. Der Schnitt vor dem Fernseher in der Frauen-Bundesliga: etwa 150.000.
Die EM hat den Frauenfußball stärker in den Fokus gerückt - das ist gut so. Noch viel besser wäre, wenn auch die Liga in Deutschland profitieren würde. Wenn mehr als 800 Fans in die Stadien kämen, wenn mehr als 150.000 Menschen vor den Geräten daheim mitfiebern würden.
Spiele brauchen mehr Präsenz!
Das ist kein Vorwurf an Sie, liebe Leser. Das ist vor allem ein Appell an alle, die daran beteiligt sind, dass dieses System funktioniert. Es braucht ein attraktives Frauenfußball-Programm im Stadion - und fürs TV: Anstoßzeiten zur Prime Time statt um 12 Uhr mittags, bessere Sichtbarkeit im TV, ein Event im Stadion. Die Frauen-Bundesliga muss gesehen werden, braucht bessere Bedingungen, um besser werden zu können.
England weiß, wie es geht
Keine Frage: Alle Erstliga-Spielerinnen müssen vom Sport leben, auf ordentlichen Plätzen trainieren können. Ausnahmslos! England hat es vorgemacht mit einer weitgehend professionalisierten, finanzstarken Women's Super League. Sie haben damit Erfolg.
Wann ist Deutschland so weit, lieber DFB?