Franz und das Geheimnis der kalten Schweinshaxe
Ungesund, aber erfolgreich: Im TV-Spot verrät Beckenbauer sein Ritual in den 70ern. Da sitzt der Franz in der Wirtsstube, erzählt von früher und verrät das Geheimnis des Bayern-Erfolgs: die Geschichte von der kalten Schweinshaxe.
MÜNCHEN Es geht um Rituale im neuesten Werbespot, den Franz Beckenbauer für den DFB-Sponsor Mercedes im „Seehaus“ gedreht hat. Da sitzt der Franz in der Wirtsstube, erzählt von früher und verrät das Geheimnis des Bayern-Erfolgs: die Geschichte von der kalten Schweinshaxe.
„Wir waren ja alles wilde Burschen, so Anfang 20. Vor jedem Heimspiel sind wir freitags in die Sportschule Grünwald gezogen und da abends immer ins Kino gegangen. Das war unser erstes Ritual. Und als wir dann wieder in der Sportschule waren, da hatten wir junge Burschen natürlich Hunger, und dann sind wir in die Küche gegangen, wo die Pächterin schon auf uns wartete und wusste, was wir wollten: Dann hat sie uns eine kalte Schweinshaxe gemacht.“
Hier reflektiert Beckenbauer kurz: „Wenn du das heute einem Ernährungsberater erzählst, der sagt: Das waren ja Neandertaler, so kann man doch kein Fußball spielen.“ Zumal es nicht bei der Haxe blieb, wie der Franz erzählt: „So eine Schweinshaxe muss ja schwimmen. Und so hat der Gerd Müller dann seinen Bocksbeutel getrunken und ich mein Weißbier, und so sind wir dann schlafen gegangen um Mitternacht und am nächsten Morgen mit so einem Ranzen aufgewacht. Und am Samstag bei der Spielersitzung haben wir dann erst mal gefragt: Gegen wen spielen wir heute eigentlich?“
Wer das bedenklich findet, kennt das Ergebnis nicht: „Wir haben vier Jahre lang kein Heimspiel verloren“, erzählt Beckenbauer, „vielleicht lag’s ja an der kalten Schweinshaxe.“
Auf dem aktuellen Speiseplan von DFB-Koch Stromberg stand am Abend vor dem Spiel übrigens ein Buffet mit Gnocchi in Salbeibutter, Fisch und Filetsteak. Und dreieinhalb Stunden vor Anpfiff gibt’s dann heute noch den „Prematch-Snack“ mit Münchner Fleischpflanzerln und Kartoffelsalat. Aber keine Schweinshaxe. Gunnar Jans
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