Franz Beckenbauer: Blatter irrt!
Die Bosse der WM 2006 und weitere DFB-Funktionäre weisen die Unterstellung von Fifa-Präsident Blatter, bei der Vergabe der WM 2006 sei nicht alles korrekt gelaufen, entschieden zurück.
FRANKFURT Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Äußerungen von FIFA-Präsident Sepp Blatter zu möglichen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 zurückgewiesen. „Diese nebulösen Andeutungen sind völlig haltlos und scheinen vor allem den Zweck zu haben, von den aktuellen und aktenkundigen Vorgängen ablenken zu wollen“, sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock am Sonntag.
Auch „Kaiser“ Franz Beckenbauer, der die WM als Chef des Organisationskomitees nach Deutschland geholt hatte, bestritt Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe. „Ich kann die Äußerungen und Andeutungen von Sepp Blatter nicht nachvollziehen. Er irrt ja schon beim Ergebnis. Es war 12:11 für uns, nicht 10:9. Entscheidend war, dass die acht Europäer geschlossen für uns gestimmt haben“, sagte Beckenbauer in „Bild“.
Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger wies entsprechende Verdächtigungen von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter bei Sport Bild Online zurück. „Ich habe damals nicht zum WM-Bewerbungskomitee gehört. Ich habe keine Anhaltspunkte, dass da in irgendeiner Weise etwas schief gelaufen ist. Auch habe ich viel zu viel Vertrauen in Franz Beckenbauer, Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach, die damals verantwortlich waren.“
Fedor Radmann, Vizepräsident des WM-Organisationskomitees der Fußball-WM 2006, wies die Spekulationen ebenfalls zurück. „Blatters Angaben sind falsch“, sagte Radmann dem „Tagesspiegel“ (Montag). „Wir haben die Abstimmung 12:11 gewonnen und nicht 10:9 und durch die Enthaltung von Charles Dempsey haben wir seine Stimme verloren und nicht gewonnen. Dempsey hatte dem DFB zugesichert, zuerst für England zu stimmen und nach einem Ausscheiden Englands für Deutschland.“