"Müssen ehrlich sein": Das sagt Ex-FC-Bayern-Keeper Yann Sommer nach dem CL-Finale in München
Ein Gemälde, wie es Claude Monet nicht schöner hätte malen können. Besser als "Das Mohnfeld bei Argenteuil", harmonischer als die "Frau mit Sonnenschirm". Und für die Pariser deutlich wertvoller. Der französische Künstler hätte dieses Champions-League-Endspiel aus PSG-Sicht wohl einfach "Finale en Rouge et Bleu" getauft. Obwohl zuerst andere Farben das Bild dominierten.
Linkin Park sorgte mit zahlreichen Hits für Stimmung
Während am Nachmittag in der Innenstadt noch das Schwarz und Blau der Inter-Fans vorherrschte, färbte sich der Himmel über der Arena, dem Ort, an dem PSG das erste Mal eindrucksvoll den Olymp des europäischen Fußballs erklimmen sollte, um kurz vor 21 Uhr in kräftiges Orange. Untermalt wurde das Ganze im Stadion von der Champions-League-Hymne. Die 65.000 Zuschauer hielten das letzte Mal vor der 5:0-Galavorstellung der Enrique-Elf inne. Gänsehaut.
Wenige Minuten davor herrschte noch eine ganz andere Stimmung. Die Rockband "Linkin Park" ließ zu Hits wie "The Emptiness Machine" und "In The End" die Funken fliegen. Derart viel Pyrotechnik hatten aber nicht nur die Musiker zu bieten. Die PSG-Ultras schmuggelten massenweise Bengalos ins Stadion. So viel, dass es selbst nach Abpfiff noch aus dem Block leuchtete. Bei jedem der fünf Treffer wurde davor schon Pyro-Charge gezündet. En Rouge, versteht sich.

Sommer: "Paris hat in allen Belangen verdient gewonnen"
Auf dem Platz war es dagegen Bayerns einstiger Wunschspieler Désiré Doué, der die entscheidenden Pinselstriche setzte. Eberl-Vorgänger Hasan Salihamidzic, der wie zahlreiche Promis auf der Tribüne saß, war begeistert vom 19-Jährigen, schrieb über ein Doué-Bild in seiner Instagram-Story: "Top Spieler". Belohnt wurde der Franzose am Ende neben dem Henkelpott mit der "Man of the Match"-Trophy.
Eine Vorlage, zwei Tore und unzählige Turbo-Dribblings sorgten dafür, dass Inter das Blatt weiß abgab. Farbe brachte man nie ins Spiel. "Wir müssen ehrlich sein, dass Paris die bessere Mannschaft war", meinte ein enttäuschter Yann Sommer in der Mixed-Zone: "Sie haben in allen Belangen verdient gewonnen." Auch das Fan-Duell. Zwar blieben nicht alle Ultras wegen des Ticket-Ärgers (die AZ berichtete) in Mailand, trotzdem blieb es in Inters Südkurve weitgehend leise.
Polizei und Ordner greifen nach Abpfiff ein
Zwischenzeitlich war Coach Simone Inzaghi sogar einer der Lautesten aus dem Inter-Lager. Beim Spielstand von 0:2 bekam er für sein Meckern die Gelbe Karte von Schiedsrichter István Kovács. Die Gegentorflut wenige Minuten später sorgte aber rasch dafür, dass es auch ihm die Stimme verschlug. Ganz im Gegensatz zu den Parisern. Eine Gefühlsexplosion jagte die nächste. Freilich vor Freude.
Am liebsten wären die PSG-Ultras nach Abpfiff, die Anhänger von Inter waren da schon in der U-Bahn, auf den Platz gestürmt. Doch hunderte Beamte und Ordner hatten sich vor der Nordkurve formiert. So mussten Team und Anhänger zunächst getrennt feiern. Erst Ousmane Dembélé und Achraf Hakimi durchbrachen die Kette der Ordner. Mit dem Henkelpott in der Hand, der mit rot-blauen Fäden geschmückt war, sprinteten sie in die Nordkurve. Ein Bild, das ins PSG-Museum wandern wird.
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