FIFA-Skandal: Blatter und Platini drohen Sanktionen

Die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission hat Sanktionen gegen die beiden suspendierten Fußball-Spitzenfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini gefordert.
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FIFA-Präsident Joseph Blatter (l) und UEFA-Chef Michel Platini sind derzeit gesperrt.
dpa FIFA-Präsident Joseph Blatter (l) und UEFA-Chef Michel Platini sind derzeit gesperrt.

Zürich - Damit steht das Ende der Ära Blatters, der ohnehin auf dem außerordentlichen Kongress am 26. Februar 2016 als FIFA-Präsident abtreten will, womöglich unmittelbar bevor. Zugleich wäre für UEFA-Chef Michel Platini im Falle einer Sperre der Weg auf den FIFA-Thron versperrt.

Die Untersuchungskammer hatte zuvor ihren Schlussbericht zur Causa Blatter/Platini fertiggestellt und an die rechtsprechende Kammer unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert weitergeleitet. Dies teilten die beiden Kammern der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes am Samstag mit.

Hintergrund der Affäre ist eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die Blatter 2011 an Platini geleistet hatte. Beide behaupten, dass das Geld für Beratertätigkeiten angewiesen wurde, die Platini von 1999 bis 2002 für die FIFA geleistet haben soll. Die Ethikkommission der FIFA hatte daraufhin Blatter und Platini am 7. Oktober für 90 Tage von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen.

Zwei Wochen vor dem Urteil hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Blatter - unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung" - eingeleitet. Platini war von der Bundesanwaltschaft als Auskunftsperson gehört worden.

"Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes und im Sinne der Unschuldsvermutung" gebe die Untersuchungskammer keine Einzelheiten zu den Schlussberichten und den geforderten Sanktionen bekannt, hieß es am Samstag. Gerade für Platini ist dies ein schwerer Rückschlag in seinen Bemühungen, die Nachfolge Blatters anzutreten. Der Franzose zählt zu den Kandidaten, wäre aber im Fall einer Sperre aus dem Rennen. Platini hatte erst am Freitag Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof gegen seine Suspendierung eingelegt.

"Die rechtsprechende Kammer wird den Bericht nun sorgfältig studieren und dann in angemessener Frist darüber entscheiden, ob ein formales rechtliches Verfahren gegen Joseph S. Blatter und Michel Platini eingeleitet wird", hieß es in der Mitteilung. Bereits im Dezember könnte es zu Anhörungen kommen.

Im Fall einer Sperre dürfte Platini kaum den geforderten Integritätscheck bestehen. Bislang steht der frühere Ausnahmefußballer nicht auf der Kandidatenliste. Insgesamt ließ das Ad-hoc-Wahlkomitee bislang nur fünf Anwärter für die Kür Ende Februar zu: Den Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein, UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, den Franzosen Jérôme Champagne, den asiatischen Verbandschef Scheich bin Ibrahim Al Chalifa und Tokyo Sexwale.

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