Fan-Chaos beim Copa-Finale: "Hätte nie passieren dürfen"
Miami - Chaotische Zustände rund um das Finale der Copa América haben auch Sicherheitsbedenken mit Blick auf die Fußball-WM 2026 geweckt. Das Endspiel zwischen Argentinien und Kolumbien (1:0 nach Verlängerung) im Miami begann am Sonntagabend aufgrund von teilweise erschreckenden Zuschauerproblemen und Fans, die die Sicherheitsschleusen durchbrachen, mit mehr als einer Stunde Verspätung. Das Stadion in Miami Gardens ist in zwei Jahren auch Spielort bei der kommenden Weltmeisterschaft.
Copa-Finale in Miami: Fans versuchen mit allen Mitteln ins Stadion zu kommen
Auf in den sozialen Medien veröffentlichten Videos waren vor allem kolumbianische Fans zu sehen, die über Sicherheitsgeländer in der Nähe des südwestlichen Eingangs sprangen und an Sicherheitskräften vorbeirannten.
Im Hintergrund waren Schreie zu hören, Fans wurden dabei eingeklemmt. Gezeigt wurden zudem Szenen, wie Menschen in der drückenden Hitze Südfloridas medizinisch behandelt werden mussten und um Wasser baten. Einige versuchten offenbar durch Klettern in die Lüftungsanlagen in die Arena zu kommen.
"Um es klar zu sagen: Diese Situation hätte nie passieren dürfen und kann auch nicht noch einmal passieren", hieß es laut der Nachrichtenagentur AP in der Erklärung der Stadt Miami. Dabei wurde eine sofortige Untersuchung der Ereignisse angekündigt, die Behörden und die Veranstalter wollen verhindern, dass es erneut zu solchen Problemen kommt.
Copa-Finale in Miami: Hatten viele Fans keine Tickets?
Den Beamten gelang es zwischenzeitlich, die Menschenmengen hinter die Tore zu drängen und den Eingang abzusperren, sodass niemand mehr hineinkommen konnte. Vorübergehend wurden anschließend Menschen wieder eingelassen, ehe nach einem weiteren Stopp frustrierte Zuschauer erneut die Barrieren durchbrachen.
Auch von den Veranstaltern des Hard Rock Stadiums in Miami wurde eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, dass "tausende Fans ohne Eintrittskarten versuchten, gewaltsam ins Stadion einzudringen".
Ob sich wirklich mehr als 65.000 Fans in der ausverkauften Arena befanden, war zunächst unklar. Die Polizei sprach von chaotischen Zuständen und nannte auch "widerspenstiges Verhalten von Fans" als Grund, dass die Situation eskalierte.

Argentinien verteidigt Copa-América-Titel – Messi verletzt
Weltmeister Argentinien feierte sich erneut als Copa-América-Sieger. Das Team um Superstar Lionel Messi gewann in Miami im Finale gegen Kolumbien nach Verlängerung mit 1:0 (0:0). Für den 37 Jahre alten Messi endete die Partie vorzeitig unter Tränen. Der Superstar verletzte sich in der 66. Minute der Partie ohne gegnerische Einwirkung und musste bei seinem möglicherweise letzten großen Turnier verletzt ausgewechselt werden.
Mit dem nun 16. Copa-Titel ist die Albiceleste alleiniger Rekord-Champion. Vor drei Jahren schloss Argentinien mit dem ersten Titel nach 28 Jahren zu Uruguay auf. Kolumbien verpasst den zweiten Copa-Titel seiner Geschichte nach 2001. Bereits einen Tag zuvor gewann Uruguay im Spiel um Platz drei mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen Kanada.

Shakira singt in der Halbzeitpause
Mit Anpfiff holte sich der 37-jährige Messi einen weiteren Rekord: Er ist der erste Spieler, der an fünf Endspielen der Südamerikameisterschaft teilnahm. Für den mehrmaligen Weltfußballer war es zudem ein Heimspiel, er steht bei Inter Miami in den USA unter Vertrag. Die Partie begann für Argentinien aber nicht gut: Kolumbien machte von Anfang an Druck - war im Abschluss aber nicht effektiv genug. Die Albiceleste tat sich zunächst schwer.
Mit 0:0 ging es in die Halbzeitpause, in der es ein Novum gab: Popstar Shakira trat in dem American-Football-Stadion auf - ganz nach dem Vorbild der Halbzeitshow während des Super Bowls im American Football. Aus diesem Anlass wurde die Pause von 15 auf 25 Minuten verlängert. Kolumbiens Trainer Néstor Lorenzo hatte bereits vor der Partie darüber geklagt, dass die Spieler dadurch kalt werden könnten.
Abschied von Di María von der Nationalmannschaft
Nach Wiederanpfiff kennzeichneten viele Fouls das Geschehen. Torlos ging die Partie in die Verlängerung, die extra für das Endspiel eingeführt wurde. In den vorherigen Spielen ging es bei Unentschieden direkt ins Elfmeterschießen.
Nach einem schönen Zusammenspiel traf Lautaro Martínez in der 112. Minute zum entscheidenden 1:0. Kurz darauf bekam Ángel Di María seinen großen Abschied – unter Tränen wurde der 36-Jährige in seinem letzten Spiel für Argentinien ausgewechselt.
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