Experte: Winterpause komplett sparen

Sportwissenschaftler Ingo Froböse geht davon aus, dass sich die Verletzungsanfälligkeit in der Fußball-Bundesliga nach der kurzen Winterpause deutlich erhöht.
dpa |
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Sportwissenschaftler Ingo Froböse könnte sich vorstellen, die Winterpause abzuschaffen, wenn dafür englische Wochen weniger werden.
Sportwissenschaftler Ingo Froböse könnte sich vorstellen, die Winterpause abzuschaffen, wenn dafür englische Wochen weniger werden. © Marius Becker/dpa
Berlin

Der Experte für Präventions- und Rehabilitationswissenschaften rechnet mit einer Steigerung von 30 Prozent. Die körperliche Überlastung werde einigen Spielern "in den nächsten Monaten leider schwere gesundheitliche Probleme bereiten", sagte Froböse in einem Interview des "Tagesspiegel" (Sonntag).

Die Spieler könnten sich davor aber schützen durch "ihre Ernährung, ihren Schlafrhythmus und den Umgang mit Genussmitteln. Da dürfen die Verantwortlichen in diesem Jahr keinen Spielraum lassen", sagte der Wissenschaftler von der Deutschen Sporthochschule in Köln. "Sie müssen den Spielern ins Gewissen reden, dass sie eben nicht am Döner-Imbiss halten oder sich mit Netflix und der Playstation die Nacht um die Ohren schlagen."

Der 63-Jährige erklärte, dass die Spieler innerhalb der Saison in einen Bruch hinein kämen, der einerseits nicht lang genug sei, um neue Ressourcen aufzubauen, anderseits aber zu lang, um die gegebene Leistungsfähigkeit zu erhalten. Er unterscheidet dabei zwischen zwei Ermüdungsprozessen.

"Wir haben auf der einen Seite die akute Ermüdung, die eine Regeneration nach jedem einzelnen Spiel erfordert. Das ist die Problematik, auf die man die meisten Verletzungen zurückführen kann." Auf der anderen Seite gebe es die chronische Ermüdung, die nur mit einer längeren Wettkampfpause behoben werden kann. "Die ist aktuell aber noch nicht zu spüren und wird auch erst gegen Ende der Saison erfolgen – dann also, wenn die Spiele besonders wichtig werden", sagte Froböse.

Ein optimaler Spielplan ist aus Froböses Sicht nur durch eine deutlich größere Taktung des Rahmenkalenders möglich. "Eine längere Regeneration zwischen den Spielen ist aus trainingswissenschaftlicher Sicht viel wertvoller als der Weihnachtsurlaub. Wenn man die Anzahl der Englischen Wochen minimiert, kann man sich die Winterpause komplett sparen."

© dpa-infocom, dpa:210103-99-880807/2

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