Ex-BVB-Boss Niebaum: 20 Monate auf Bewährung

Gerd Niebaum, langjähriger Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, ist im Prozess wegen Untreue, Kreditbetrug und Urkundenfälschung schuldig gesprochen worden, muss aber nicht ins Gefängnis.
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Der frühere Präsident von Borussia Dortmund, Gerd Niebaum, wurde zu 20 Jahren auf Bewährung verurteilt.
dpa Der frühere Präsident von Borussia Dortmund, Gerd Niebaum, wurde zu 20 Jahren auf Bewährung verurteilt.

Gerd Niebaum, langjähriger Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, ist im Prozess wegen Untreue, Kreditbetrug und Urkundenfälschung schuldig gesprochen worden, muss aber nicht ins Gefängnis.

Dortmund - Das Landgericht Dortmund verurteilte den 66-Jährigen zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Monate mehr gefordert. Vier Monate gelten wegen des langen Verfahrens bereits als vollstreckt.

Niebaum hatte während der Verhandlung ein Geständnis abgelegt. Er hatte eingeräumt, sich in einer finanziell schwierigen Situation als Testamentsvollstrecker selbst ein Darlehen in Höhe von 450.000 Euro gewährt zu haben. "Ich befand mich in einer Krise und habe gedacht, dass ich sie meistern kann, auch im Interesse meiner Mitarbeiter. Ich kann mich heute in diesen Handlungen nicht wiedererkennen. Sie tun mir leid", so der studierte Jurist und ehemalige Rechtsanwalt in einer persönlichen Erklärung. Zu Prozessbeginn am 9. Januar hatte Niebaum erklärt, derzeit keine Einkünfte zu haben und von den Rücklagen seiner Familie zu leben.

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Niebaum stand 18 Jahre (1986 bis 2004) an der Spitze des BVB, 15 Jahre führte er zusammen mit Michael Meier als Manager die Geschäfte. Unter Niebaums Führung wurde Dortmund einmal Pokalsieger (1989), dreimal deutscher Meister (1995, 1996 und 2002), Champions-League-Sieger (1997) und Weltpokalsieger (1997).

Die Erfolge und Ambitionen des Präsidenten hatten jedoch einen hohen Preis. Unter Niebaum häufte der BVB Schulden in Höhe von 120 Millionen Euro an. Im Jahr 2000 ging der Verein an die Börse und erlöste 143 Millionen Euro, wovon rund die Hälfte zur Tilgung der Schulden verwendet wurde. Nur knapp entging der Traditionsklub im März 2005 der Insolvenz, Niebaum erklärte seinen Rücktritt.

Mit dem Abschied von der sportlichen Bühne häuften sich die persönlichen Probleme. Niebaum gab hochverschuldet sein Notariat zurück und verlor 2011 die Zulassung als Anwalt.

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