Euro-Krise in Manchester
Was ist denn da los, im Mutterland des Fußballs - Manchester United? Raus aus der Champions League! Manchester City? Nur noch in der Europa League!
MANCHESTER/FRANKFURT – FC Chelsea? Erst am letzten Spieltag der Hinrunde ins Achtelfinale eingezogen! Nach der Gruppenphase der Champions League ist der Fall klar: Die Dominanz des englischen Fußballs in Europa bröckelt. Dabei ist die Euro-Krise der Fußball-Kapitalisten in erster Linie ein Zeichen an die reichen Besitzer wie ManCity-Scheich Mansour – Erfolg lässt sich auch im Fußball nicht kaufen.
Die Citizens und ManU, zwei der finanzstärksten Klubs der Welt, mussten früh die Segel streichen. Mehr als einmal ließen sich die teuren Starteams von Mannschaften mit deutlich bescheideneren finanziellen Mitteln den Schneid abkaufen. So verspielte Manchester United im eigenen Stadion gegen den FC Basel (3:3) einen Zwei-Tore-Vorsprung. Mit Basel und dem SSC Neapel schafften es nicht annähernd so prominent besetzte Teams, den Großen mit den Grundtugenden des Fußballs Paroli zu bieten. Kampf und Einsatz sind immer noch die wichtigeren Faktoren für den Sieg auf dem Platz als Transfersummen oder Gehaltsklassen.
Beruhigend. Dabei standen gerade britische Teams einst als Sinnbild für Kampfkraft und Einsatz im Fußball. Vielleicht haben gerade die Erfolge der Vergangenheit die Teams aus der Premier League nachlässig werden lassen. Das frühe Ausscheiden sollte Malcolm Glazer und Co. vor allem eines zeigen: Auf großen Investitionen und den Erfolgen der Vergangenheit kann sich kein Klub der Welt ausruhen. Jeder Erfolg muss zunächst einmal erkämpft werden.
Das hatte zuvor auch schon Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch erkennen müssen. Trotz millionenschwerer Investitionen wartet der der russische Oligarch seit 2003 auf den Triumph in der Königsklasse. Doch droht tatsächlich eine europäische Revolution der „kleinen“ Klubs? Ist England demnächst nur noch zweitklassig? Sicher nicht! Auch das frühe Ausscheiden der beiden Spitzenklubs aus England ist nicht mehr als eine Momentaufnahme und im schlimmsten Fall ein Schuss vor den Bug.
Auch in Zukunft werden die finanzstärksten Klubs Europas den Gewinn der Champions League unter sich ausspielen – und die Rivalen aus Manchester werden wieder dabei sein.