Durbans Luftraum-Chaos: WM-Fans saßen fest
Durban (dpa) - Verärgerte Fans, betroffene Organisatoren: Ein Luftraum-Chaos über Durban hat am Tag des WM- Halbfinales zwischen Deutschland und Spanien (0:1) Hunderte Fans stranden lassen.
Zu denen, die zu spät in der südafrikanischen Hafenstadt eintrafen, gehörten auch Hollywood-Star Charlize Theron und Finanzminister Pravin Gordhan. Der Luftraum über der Metropole am Indischen Ozean war eine Stunde lang gesperrt worden.
Fünf voll besetzte Verkehrsflugzeuge mussten daher abdrehen und auf ihren Startflughäfen landen. Die Regierung entschuldigte sich bei den Fans, die FIFA erwägt einen Schadensausgleich für die Betroffenen mit WM-Tickets. Die Engpässe hatte es durch diverse VIP-Flüge gegeben, außerdem fehlten Parkflächen für die Jets. Viele Charterflieger waren daher zum Parken auf den alten und eigentlich stillgelegten Airport in 60 Kilometern Entfernung geschickt worden. Die staatliche ACSA-Betreibergesellschaft erklärte, einige Piloten von Geschäftsreise-Jets hätten dies aber abgelehnt.
«Ich kritisiere nicht die VIPs, aber die Cockpit-Besatzungen, die diese Flugzeuge fliegen», erklärte ACSA-Sprecher Bongani Maseko. Sein Unternehmen werde daher künftig auch gegen den Widerstand der Piloten rigoros solche Flugzeuge wegschleppen lassen. Dies gelte vor allem auch für den erwarteten Andrang zum Endspiel. Allein die niederländische Fluggesellschaft KLM hat für die kommenden Tage nach Medienberichten drei Extraflüge eingeplant. Auch andere Airlines erwägen demnach eine Aufstockung ihrer Verbindungen.
Am 7. Juli hatte es zahlreiche Verspätungen für inländische Flüge nach Durban gegeben. Auf den Flughäfen von Johannesburg und Kapstadt herrschten zum Teil chaotische Zustände, berichteten Reisende auf dem Weg zur Partie der DFB-Elf gegen Spanien. Mehrere Passagiere weigerten sich nach einem Irrflug nach Durban und zurück zu ihrem Abflugort, erneut den Flieger zu besteigen. Der Grund: Sie hätten es ohnehin nicht mehr rechtzeitig zum Spiel geschafft.
Ein FIFA-Sprecher sagte in Johannesburg, die Lage sei schwierig gewesen: «Wir hatten gestern über 420 Flüge in Südafrika. Dazu kam teilweise schlechtes Wetter. Insgesamt gab es bei dieser WM über 5000 Flüge, das lief alles extrem gut. Ich denke, wir haben den Verkehr hier insgesamt sehr gut im Griff gehabt.»