Drei Tore und ein viel zu dickes Fell
Die Bayern-Frauen gewinnen vor 810 Fans ihr Auftaktspiel gegen Leverkusen mit 3:0
ASCHHEIM Ein Schritt mit der linken Tatze, dann noch ein kleiner mit der rechten. Achtung, Stufe! Und da liegt er auch schon. Aber Berni rappelt sich gleich wieder auf.
Das Bayern-Maskottchen muss beim Fanfest im Rahmen des Bundesliga-Auftakts der Bayern-Frauen schließlich noch ein bisschen durchhalten. Einfach hat es der arme Mensch unter dem Bären-Kostüm nicht, zeigt das Thermometer doch 30 Grad an – im Schatten.
Sein dickes Fell ist Attraktion und Bürde zugleich. Kuschelig für die Fans, aber auch viel zu dick für diesen Nachmittag. Die Bayern-Frauen machen derweil genau das Richtige: mit einem frühen Tor gegen Bayer Leverkusen erst einmal für Ruhe sorgen. Ivana Rudelic ist es, die einen Abpraller am Strafraumeck per Volleyschuss verwertet (2.). Und Berni? Der treibt nebenbei seinen Schabernack mit den Fans, umarmt sie, lässt sich mit Ihnen fotografieren und animiert sie zu Fangesängen. Da ist ihm auch der Weg zur sonnenüberfluteten Gegengeraden im Sportpark Aschheim nicht zu weit. Insgesamt 810 Zuschauer – eine recht ordentliche Zahl für die Bayern-Frauen – wollen sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Und bejubeln in der 26. Minute schon das 2:0. Nicole Banecki, Ivana Rudelic und Isabell Bachor ziehen ein gutes Dreiecksspiel auf, bei dem Letztere nur noch einschieben braucht. Mit diesem Ergebnis werden die Kickerinnen unter Applaus in die Halbzeitpause verabschiedet.
Gespart am Halbzeitprogramm und Erlebnissen rund um die Partie haben die Bayern wahrlich nicht. Zwar sehen die Besucher keinen Spieler der Profis, die sich Montag früh auf den Weg nach Zürich zum Rückspiel der Champions-League-Qualifikation machen, bekommen dafür aber Fußball- und Breakdance-Akrobatik mit der Break'n'Ball-Gruppe geboten. Viele Kinder zieht es zur Hüpfburg oder zum Torwandschießen. Doch wo ist eigentlich Berni? Das Maskottchen ist völlig fertig, ward seit seiner Tour zur Gegengeraden nicht mehr gesehen.
Die Frauen dagegen kommen nach der Pause wieder auf das Feld. Die Leverkusenerinnen kommen zwar besser aus der Kabine, bringen die Kickerinnen um Coach Thomas Wörle einige Male in Bedrängnis. Jedoch ohne Ertrag. Kurz vor Schluss zieht Bayerns Bachor noch einmal in den Strafraum, legt rüber auf Laura Feiersinger. Der österreichische Neuzugang drückt das Leder über die Linie, feiert damit einen klasse Einstand. Die Gastgeberinnen gewinnen 3:0 und wenden sich den Wassereimern zu. Eben eine Gluthitze in Aschheim.
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