DFB und Bundesliga: Nachwuchsförderung weiter im Fokus

Die rauschende WM-Party ist noch in bester Erinnerung, da werden schon wieder die Ärmel hochgekrempelt. Nach dem Triumph in Brasilien bastelt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) akribisch an weiteren Sommermärchen.
dpa |
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Mannheim - "Erfolg verleitet oftmals dazu, sich zurückzulehnen. Wir stehen in der Verantwortung, die großartige Arbeit der vergangenen zehn bis zwölf Jahre weiter voranzubringen", verkündete Generalsekretär Helmut Sandrock beim Internationalen Trainerkongress in Mannheim die Marschroute.

Die Fehler der Vergangenheit dienen den Verantwortlichen als mahnendes Beispiel für Versäumnisse, die auf keinen Fall wiederholt werden sollen. Nach den Titelgewinnen bei der WM 1990 und EM 1996 hatte man sich zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht und den Anschluss an die Weltspitze verpasst. Der vierte WM-Gewinn vor wenigen Wochen in Brasilien soll daher kein Ruhekissen sein.

"Die Bundesligavereine müssen weiter in die Nachwuchsleistungszentren investieren. Und wir vom DFB wollen mit der in Frankfurt geplanten Nachwuchsakademie noch eins draufsetzen. Wir wollen dort die Synergien in der Struktur noch besser konzentrieren und das Know-how der Vereine noch besser nutzen", erklärte Sandrock.

Der Fokus müsse auch künftig auf einer umfangreichen Ausbildung von Talenten liegen. Denn nicht nur Eintracht Frankfurts Trainer Thomas Schaaf hat erkannt: "Der Titel ist das Ergebnis langjähriger Nachwuchsarbeit." Die Vereinstrainer müssten den Mut haben, diesen Weg weiterzugehen. "Wenn wir dafür sorgen, die Qualität zu erhalten, wird sich auch in den kommenden Jahren der Erfolg einstellen."

Sein Freiburger Kollege Christian Streich hob in einer launigen Talkrunde zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung mahnend den Zeigefinger. Er warnte eindringlich vor Mäzenen in der Fußball-Bundesliga. "Wir müssen aufpassen, dass wir weiter Vereine haben, die nicht gesponsert werden von Menschen mit viel Geld. Das ist der Schlüssel", sagte Streich. "Die Gefahr besteht in hohem Maße. Wir müssen schauen, wie es in fünf, sechs Jahren aussieht. Dann kommen Clubs, die kaufen für 20 oder 30 Millionen Euro ein."

Für Armin Veh, Vorgänger von Schaaf in Frankfurt und seit Sommer wieder beim VfB Stuttgart im Amt, ist diese in der Premier League seit Jahren zunehmende Praxis der Grund für das klägliche Scheitern der Engländer bei der WM. "Die englischen Vereine schmeißen mit immens viel Geld rum und lassen ihre heimischen Talente nicht spielen. Das ist der signifikante Unterschied zu Deutschland. Unsere talentierten Spieler erhalten in der Bundesliga regelmäßig Einsatzzeiten", stellte Veh fest.

Dies soll auch künftig so bleiben. Sandrock ist darum nicht Bange. "Wenn ich auf unsere Nachwuchsmannschaften schaue, muss sich keiner Sorgen machen", sagte er. Die U 17 sei ein sehr guter Jahrgang, die U 19 spiele gerade eine hervorragende EM-Endrunde. Und dann könne der DFB noch mit einem großen Faustpfand aufwarten: "Wir haben die beste Trainerausbildung der Welt, das ist die Basis."

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