Deutschland gegen Italien: Nagelprobe mit Angriffspuzzle
Tilburg - Für die Nagelprobe gegen Italien muss Nationaltrainerin Steffi Jones ein kniffliges Angriffspuzzle lösen. Nach der Verletzung von Stürmerin Svenja Huth zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft gegen Schweden ist an der Seite der gesetzten Anja Mittag plötzlich wieder eine Stelle in der Offensive des deutschen Nationalteams vakant geworden. Weil Topangreiferin Alexandra Popp sich in der Vorbereitung am Knie verletzte, war Huth als Mittag-Partnerin auserkoren worden. Doch der – beim 0:0 gegen Schweden erlittene – Muskelfaserriss stoppte die 26-Jährige von Turbine Potsdam bis auf weiteres in ihrem Bestreben, den gerade erworbenen EM-Stammplatz zu verteidigen.
"Das tut natürlich weh. Nicht nur für Svenja, sondern auch für uns als Mannschaft. Sie ist eine wichtige Spielerin, die immer für Unruhe sorgt – egal gegen welche Abwehr“, sagte Babett Peter mit Blick auf das zweite Vorrundenspiel in der Gruppe B am Freitag (20.45 Uhr/ARD und Eurosport) in Tilburg. Die Innenverteidigerin findet aber auch: "Wir haben noch genügend Spielerinnen und Qualität, um trotzdem Lösungen zu finden."
Exakt darum wird es gehen im 27. Länderspiel-Duell (14 Siege, acht Unentschieden, vier Niederlagen) mit Italien. Jones rechnet mit einem defensiv eingestellten Team von Trainer Antonio Cambrini, das sein Heil in sporadischen Gegenangriffen sucht. "Wir erwarten einen tief stehenden Gegner, der sehr kompakt auftritt. Italien arbeitet viel mit langen Bällen und wird versuchen sein Konterspiel aufzuziehen", erklärte Jones. Und wer soll es neben Mittag vorn richten? Als Huth-Ersatz kommen vor allem die Neu-Münchnerin Mandy Islacker, die nach ihrer Einwechslung gegen Schweden einige gute Aktionen hatte, und die quirlige Hasret Kayikci (SC Freiburg) in Frage. Für Islacker spricht die größere Wucht und körperliche Präsenz sowie die größere Erfahrung. Darüber hinaus dürfte Jones nichts an der Startelf ändern.
Ändern sollen sich aber die Durchschlagskraft und die Punkteausbeute. "Wir müssen den Torabschluss verbessern", fordert Torhüterin Almuth Schult. Und ergänzt: "Wir müssen jetzt punkten. Da gibt es kein Larifari."