Der zweite EM-Tag: Premiere für Brüder-Duell
Paris - Die Europameisterschaft in Frankreich nimmt Fahrt auf. Gleich drei Spiele und einige Premieren stehen am Samstag auf dem Programm.
In der Partie zwischen der Schweiz und Albanien (15 Uhr) kommt es erstmals in der EM-Geschichte zum Duell zweier Brüder.
Beim Spiel Wales gegen Slowakei (18 Uhr) wird ein rund 100 Millionen Euro schwerer Superstar zum ersten Mal für sein Land bei einem großen Turnier auflaufen.
Zum Abschluss des Fußballtages spielen die Engländer gegen Russland (21 Uhr).
BRÜDER-DUELL
Granit Xhaka ist ein Schlüsselspieler der Schweizer Nationalmannschaft, sein Bruder Taulant spielt für Albanien. Die Eltern der beiden Mittelfeldakteure sind Albaner, waren aber vor Jahren nach Basel gezogen, wo auch die Brüder aufwuchsen. Beide durchliefen Schweizer Jugend-Nationalteams, aber nur Granit startete später auch in der "Nati", dem A-Team der Schweiz, durch. Taulant, der für den FC Basel spielt, entschied sich für Albanien.
Der künftige Arsenal-Star Granit hat für das kuriose wie brisante EM-Duell mit seinem Bruder Taulant ein ganz simples Rezept. "Am besten fliegen wir beide nach zwei Minuten vom Platz, dann geht es einfacher", sagte der Schweizer Nationalspieler vor dem Match gegen Albanien.
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"Ich muss schon aufpassen, dass ich ihn nicht umfräse", erklärte Taulant Xhaka, der der EM-Premiere von Albanien entgegenfiebert: "Das ist schon sehr speziell." Was im Boxen zwischen den Klitschko-Brüdern undenkbar wäre, könnte am Samstag auf dem Fußballplatz in der Tat passieren: Ein direktes Duell ohne Rücksicht aufeinander. Die Mittelfeldspieler Xhaka gelten beide als Heißsporne und langen auf dem Platz schon mal heftig hin.
#EURO2016 Bruder-Duell: Am Samstag treffen Granit und Taulant Xhaka aufeinander - t.co pic.twitter.com/suGQvJG8Bg
— FIFA.com auf deutsch (@fifacom_de) 10. Juni 2016
Die favorisierten Schweizer stehen vor ihrem ersten EM-Spiel in Frankreich vor einer undankbaren Aufgabe. Zumal es neben dem kuriosen Bruderduell auch zum Treffen alter Weggefährten kommt. Albaniens Amir Abrashi vom Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg etwa früher für Schweizer Jugend-Auswahlteams: "Die gemeinsame Zeit war riesig, das macht die Sache außergewöhnlich."
Der bisherige Gladbacher Bundesligaprofi Granit und sein Bruder Taulant liefern jeden Monat große Teile ihres Gehalts bei den Eltern ab. "Natürlich haben wir ein eigenes Konto, aber 80 Prozent unserer Einkommen geben wir zu Hause ab. Wir sind jung, wir sind naiv. Geld kommt, Geld kann schnell wieder gehen", sagte der Schweizer Nationalspieler in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
GARETH BALE
Für den Superstar von Real Madrid ist die EM in Frankreich das erste große Turnier mit seinem Land. Nie zuvor hatten sich die Waliser für eine Europameisterschaft qualifiziert. "Es war einer meiner Träume, dabei zu sein, als ich jünger war", sagte Bale, für den Real 2013 rund 100 Millionen Euro an die Tottenham Hotspur überwiesen hatte. Sein Pendant auf slowakischer Seite ist Marek Hamsik. Der Mittelfeldspieler des SSC Neapel ist zwar nicht annähernd so bekannt wie Bale, für seine Mannschaft aber ebenso unverzichtbar. Auch die Slowakei nimmt erstmals an einer EM teil.
BESSERUNG?
England unternimmt mal wieder einen neuen Anlauf. Nach dem WM-Triumph 1966 im eigenen Land sehnt sich das Mutterland des Fußballs nach dem nächsten großen Titel. Dass es ein halbes Jahrhundert nach dem legendären Erfolg über Deutschland klappen wird, bleibt abzuwarten.
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