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Der Frauenfußball ist mehr als Glamour heutzutage

Victoria Kunzmann, Frauenfußball-Reporterin der AZ, über Putellas Wahl.
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Der Tag vor dem EM-Start war bitter für die spanische Frauen-Nationalmannschaft. Starspielerin und Hoffnungsträgerin Alexia Putellas verletzte sich im Training so heftig, dass sie mit einem Kreuzbandriss bis heute nicht wieder spielt.

Zweifellos: Putellas ist eine der besten Fußballerin diesen Planeten, sie gewann vergangenes Jahr die spanische Meisterschaft und den Pokal, schoss wettbewerbsübergreifend 34 Tore in der Saison 2021/22. Die Champions League gewann sie nicht, den EM-Titel auch nicht. Im vergangenen Jahr waren andere schlicht besser. Zum Beispiel die Engländerinnen. Beth Mead war beste Torschützin und Spielerin des Turniers, wurde aber nur Zweite.

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Putellas ist die größte Marke

Oder wie wäre die Wahl einer für ihre Mannschaft aufopferungsvollen Alexandra Popp gewesen? Sicher auch verdient.

Putellas ist die größte Marke, vereint den meisten Glamour. Bei allem Hype und neuem Glitzer müssen Fifa und Uefa aufpassen, denn der Frauenfußball steht vor einem großen Problem. Zahlreiche Topspielerinnen machen die schlechtere Bezahlung und die mieseren Trainingsbedingungen (gerade bei den Nationalmannschaften) im Vergleich zu den Männern nicht mehr mit.

Jüngst sind deswegen die Topstars Wendie Renard, Marie-Antoinette Katoto und Kadidiatou Diani aus der französischen Nationalmannschaft zurückgetreten. Im Herbst hatten 15 spanische Nationalspielerinnen dasselbe getan. Hier geht es nicht um Glamour, es geht (auch) ums liebe Geld und um – leider – noch oft amateurhafte Strukturen. Also letztlich um das mentale Wohlbefinden, wie Renard offiziell begründete. Der Frauenfußball ist mehr als Glamour heutzutage. Das müssen nur noch die großen Verbände endlich mal verstehen.

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2 Kommentare
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  • Herr Gamsbichler am 01.03.2023 14:06 Uhr / Bewertung:

    Gratulation an den gesamten Frauenfußball. Die haben massiv aufgeholt und es macht Spaß ihnen zuzuschauen. Dies sollte sich selbstverständlich auch in der Bezahlung niederschlagen.

  • Der Münchner am 01.03.2023 09:24 Uhr / Bewertung:

    Gehalt der Fußallerinnen bzw. der Fußballer wird halt von den Zuschauerzahlen im Stadion und im TV diktiert. Daraus werden die Spielergehälter generiert.

    Außerdem wäre es extrem wichtig endlich den ewigen Vergleich zwischen den Geschlechtern im Fußball im TV und bei den sogenannten Experten einzustellen, den das schadet den Frauen leider immer noch sehr.
    Die Sportart hat die selben Regeln und Emuzionen, aber das war's dann mit den Gemeinsamkeiten.
    Es wird beim Rudern, Laufen, Skifahren ja auch nicht immer verglichen.

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