"Das größte Fest in der Geschichte der Bundesliga“
Man kann Reinhard Rauball den Überschwang nicht verdenken. Der Präsident von Borussia Dortmund war einer von 400.000 Fans, die die Straßen säumten, in Bäumen und an Straßenschildern hingen, in den Fenster standen und auf Dächern - nur, um einen Blick auf ihre Helden zu erhaschen. „Das größte Fest in der Geschichte der Bundesliga“, nannte der Präsident der Dortmunder die Meister-Fete.
Die Feier der siebten BVB- Meisterschaft hatte schon vor zwei Wochen begonnen, und sie wird noch eine Weile andauern. Nach dem 3:1-Sieg gegen Frankfurt brachen am Samstag schon im Stadion alle Feier-Dämme. Der scheidende Dede saß am Ende in der Unterhose auf der Torlatte, sogar die Socken hatten ihm die Fans ausgezogen; nur der Tape-Verband blieb dran. Unglücklicherweise wurde ein 19-Jähriger, der von einer Mauer stürzte, bei den Feierlichkeiten schwer verletzt.
Am Tag darauf zog die Meister-Truppe in einem Party-Bus durch die City, viele verkaterte Augen hinter großen Sonnenbrillen versteckt. Ein Höhepunkt war die Umrundung des Borsigplatzes, der Geburtsstätte des BVB. „Diese eineinhalb Runden werden die Jungs nie vergessen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Viele Profis hatten ihre Videokamera dabei und filmten. Auf einer Showbühne spielten Nena, Atze Schröder und Guildo Horn. „Ich habe Tränen in den Augen gehabt“, sagte Trainer Jürgen Klopp, „das größte Fest, das man sich vorstellen kann. Die Fans geben alles, und wir auch.“ Kevin Großkreutz versprach: „Ich gehe drei Tage lang nicht ins Bett.“
Und Dede? Heulte mal wieder. Nicht wegen seines vergebenen Elfmeters, sondern weil alles so schön ist - und für ihn nie wieder kommt.