„Das erinnert an 1954“

Gespräche mit drei Weltmeistern über ihren Traum vom vierten Stern: Zum Auftakt zieht Horst Eckel Parallelen zum ersten WM-Titel und sieht Vorteile für den DFB durch Ballacks Fehlen.
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Die Triumphatoren von 1954: Fritz Walter (M, mit dem Pokal in den Händen) und Horst Eckel (r.) werden von den Fans auf Schultern getragen.
dpa Die Triumphatoren von 1954: Fritz Walter (M, mit dem Pokal in den Händen) und Horst Eckel (r.) werden von den Fans auf Schultern getragen.

Gespräche mit drei Weltmeistern über ihren Traum vom vierten Stern: Zum Auftakt zieht Horst Eckel Parallelen zum ersten WM-Titel und sieht Vorteile für den DFB durch Ballacks Fehlen.

AZ: Herr Eckel, Sie waren mit verantwortlich für den ersten Stern auf dem DFB-Trikot. Wird es jetzt etwas mit dem vierten?

HORST ECKEL: Die Jungs haben das Zeug dazu, keine Frage. So wie sie spielen, können sie Weltmeister werden. Das, was sie bisher gezeigt haben, gefällt mir hervorragend.

Ist zwar auch schon wieder 56 Jahre her, aber sehen Sie Ähnlichkeiten zwischen 1954 und 2010?

Ja, da gibt es Parallelen, das erinnert an damals. Sie verstehen sich untereinander, da ist eine Geschlossenheit da, so wie es bei uns auch war.

Also eine Reaktivierung des berühmten Geistes von Spiez?

Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Aber da kämpft jeder für jeden. Ich sehe es als Vorteil an, dass Ballack nicht dabei ist. Mannschaftlich haben wir schon lange nicht mehr so gut gespielt wie jetzt. Früher hat Ballack ein Spiel gemacht, jetzt die Mannschaft. Wobei mich gerade Schweinsteiger überrascht hat.

Warum denn das?

Natürlich hat er schon vor der WM gut gespielt, dass er jetzt aber in so eine Führungsrolle hineinwachsen kann, das hat mich erstaunt. Das hätte ich ihm so nicht zugetraut. Jetzt zeigt er, dass er nicht nur gut Fußball spielen, sondern auch eine Mannschaft führen kann.

Und Podolski und Klose überraschen auch immer wieder.

Ein Trainer kann das alles eh besser beurteilen als alle die, die außen stehen. Das war bei uns doch auch so 1954. Als wir gegen die Ungarn 3:8 verloren haben, was haben die Leute da auf den Herberger eingeprügelt. Dabei war das alles Kalkül, dass er da nur die halbe erste Mannschaft auflaufen ließ. Herberger wusste genau, was er tat. Löw weiß das auch.

Ansonsten gibt es da wohl wenig Ähnlichkeiten. Schon rein äußerlich.

Kann man gar nicht vergleichen. So wenig wie den Fußball von damals mit dem von heute. Das ist eine ganz andere Generation. Löw ist für mich genau der richtige Mann.

Denken Sie denn, dass er nach der WM weitermacht?

Viel wird vom Spiel am Samstag abhängen. Wenn er unter die ersten Vier kommt, dann sagt er sich sicher, dass er die Mannschaft weiter trainieren will, damit er noch etwas aufbaut, damit sie noch besser wird. Bei einem Scheitern im Viertelfinale könnte das anders aussehen.

Interview: Florian Kinast

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