Club-Boss Roth: 15 Trainer, 30 Jahre, 300 Anzüge

Nürnbergs Präsident Michael A. Roth tritt überraschend zurück. Wer sein Nachfolger wird, ist ungewiss.
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Der Pokalsieg 2007 war der größte Erfolg für Michael A. Roth mit dem Club.
firo/Augenklick Der Pokalsieg 2007 war der größte Erfolg für Michael A. Roth mit dem Club.

Nürnbergs Präsident Michael A. Roth tritt überraschend zurück. Wer sein Nachfolger wird, ist ungewiss.

NÜRNBERG Der Mann mit den 300 Anzügen tritt ab. Nach insgesamt fast 20 Jahren an der Spitze des 1. FC Nürnberg ist die turbulente Ära von Michael A. Roth beendet. „Mit dem Aufstieg habe ich das mir selbst vorgegebene Ziel erreicht. Ich wollte einen Top-Club übergeben und nicht einen, wo der Hinterreifen platt ist“, begründete der 73 Jahre alte Unternehmer am Dienstag seinen einigermaßen überraschenden Rückzug.

   „Wir waren alle überrascht“, gestand Manager Martin Bader zum Schritt des nur 1,63 großen Teppich-Händlers. „Er hat uns seine Beweggründe dargelegt und wir haben sie akzeptiert“, sagte Bader, dessen Verlängerung seines bis 2010 laufenden Vertrages um zwei Jahre bis 2012 angesichts Roths Rücktritts fast unterging. „Wir haben vieles auf den Weg gebracht und er kann ruhigen Gewissens als Präsident zurücktreten. Seine Familie und seine Firma werden jetzt in den Vordergrund treten.“    

Künftig soll der Club von einem hauptamtlichen Präsidium und einem ehrenamtlichen Aufsichtsrat geführt werden. Diesen Schritt wollte Roth nicht mehr mitmachen. „Ich weiß, dass es wahnsinnig schwer ist, den 1. FC Nürnberg zu führen. Es haben sich schon so viele vor mir eine blutige Nase geholt. Ich hoffe, dass diese Zeit vorbei ist.“

1979 hatte Roth den damaligen Präsidenten Waldemar Zeitelhack abgelöst und seine lange Karriere als Vereinsboss gestartet. Dabei erlebte er fünf Abstiege, ebenso viele Aufstiege, den Pokalsieg 2007 und insgesamt 15 Trainer. Seine eigenwillige Art stellte der Unternehmer auch unter Beweis, als er seinen Profis nach einer Niederlage einmal drohte, „ihnen das Hirn durchzupusten.“

Ein Satz, den Roth nie richtig bedauerte. Genauso wenig wie seine Zeit beim Club.

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