CL-Sieg: "Gott ist herabgestiegen"

Die Welt verneigt sich vor dem FC Barcelona und Lionel Messi. Der 3:1-Triumph im Finale der Champions League war das beste Spiel, das ein Vereinsteam je gezeigt hat
von  cl

Die Welt verneigt sich vor dem FC Barcelona und Lionel Messi. Der 3:1-Triumph im Finale der Champions League war das beste Spiel, das ein Vereinsteam je gezeigt hat

LONDON - Die 87 695 Zuschauer im Wembley-Stadion durften sich glücklich fühlen. Ein Finale der Champions League, das sieht man nicht alle Tage, klar. Doch das Spiel des FC Barcelona gegen Manchester United an diesem Abend war mehr als das Spiel der besten Fußballmannschaft Europas: Das 3:1 (1:1) war das vielleicht beste Spiel eines Teams, das die Welt je gesehen hat.

Und das gegen Manchester United, aktueller englischer Meister und das Team, das zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren das Finale der Champions League erreicht hatte. Laufkundschaft ist das nicht. Da konnte auch Manchesters Coach Sir Alex Ferguson, der sonst gern mit Schiedsrichter-Entscheidungen hadert und nach Ausflüchten für Niederlagen sucht, nur anerkennen: „Ich bin noch nie auf so eine Mannschaft getroffen, sie haben uns mit ihren Kombinationen verzaubert. So hat uns noch nie jemand verprügelt. Ihr Mittelfeld und Lionel Messi haben uns hypnotisiert.”

Dabei hatte sein Team die ersten Minuten nach Anpfiff dominiert. Manchester rannte, kämpfte. Und der FC Barcelona, so schien es, wollte erst einmal zusehen. Doch dann drehte das Mittelfeld um Xavi, Andres Iniesta und den alles überragenden Weltfußballer Messi (siehe unten) auf. In der 29. Minute ging Barca folgerichtig in Führung: Nach Pass von Xavi schob Spaniens Weltmeister Pedro in der 29. Minute ein.

Nur fünf Minuten später reagierte Rooney: Der Superstar, der fast das ganze Spiel als alleinige Sturmspitze in der Luft hing, erzielte er den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Dabei hätte der Treffer eigentlich nicht zählen dürfen, denn Vorbereiter Ryan Giggs stand beim Zuspiel im Abseits.

Wer sich jetzt eine spannende Partie auf Augenhöhe wünschte, wurde enttäuscht. Barcas Spieler passten sich in traumwandlerischer ein ums andere Mal an den Strafraum von Uniteds Torwart Edwin van der Sar, der sein letztes Spiel für United machte.

Messi war das egal, nach dem Seitenwechsel traf er aus etwa 20 Metern ins Netz, ehe Villa mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze in den Winkel alles klar machte. Manchester hatte sich da schon längst aufgegeben und lief nur noch hinterher.

Die europäische Presse verneigte sich vor den Dominatoren. „Tore, Spektakel und Supermessi. Barca zerbröselt ManU. Das ist wahrscheinlich die beste Mannschaft aller Zeiten”, schrieb die „La Gazzetta dello Sport”. Und Marca, die Hauszeitung des ewigen Barca-Rivalen Real Madrid frohlockte: „Gott ist aus dem Himmel herabgestiegen und auf dem Rasen von Wembley erschienen. Auch wenn es so scheinen mag: Messi ist nicht sterblich.

Messi hat in London nicht Fußball gespielt. Er hat einen Sport betrieben, den nur er beherrscht. Die roten Teufel gehen baden. Selten hat man so viel Klasse, Präzision und Kreativität in einem Finale gesehen. Imperium Barca!” Englands Sun: The Sun/News of the World: „Messias! Der beste Spieler des Planeten zerstört United. Angeführt vom nicht zu stoppenden Messi ließ Barca United verprügelt zurück. Verschrottet. Kaputt. Unbarmherzig zerlegt.” 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.