Champions League: Neuer Bus-Schreck schlägt auf die BVB-Psyche
Monaco/Dortmund - Thomas Tuchel hat mit einigem Unverständnis auf das Verhalten der französischen Polizei vor dem Viertelfinal-Rückspiel von Borussia Dortmund in der Champions League bei AS Monaco (1:3) reagiert.
"Vorsichtig ausgedrückt, war das Verhalten sehr unglücklich", sagte der Trainer des BVB bei Sky, nachdem der Mannschaftsbus der Dortmunder am Mittwochabend vor dem Hotel ohne Angaben von Gründen 20 Minuten an der Abfahrt zum Stadion gehindert worden war.
"Wir wussten nicht, was los war. Diese Viertelstunde sorgt dafür, dass wir nicht an Fußball denken konnten, obwohl wir eigentlich gut auf das Spiel vorbereitet waren", monierte Tuchel mangelnde Kommunikation - acht Tage nach dem Sprengstoffanschlag auf den Teambus in Dortmund.
Der Anpfiff des Rückspiels war wegen der aktuellen Verzögerung um fünf Minuten auf 20:50 Uhr verschoben worden. Kapitän Marcel Schmelzer: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass uns das nicht nervös gemacht hätte. Es hätte schon geholfen, wenn man uns informiert hätte, was das Problem ist."
Tuchel räumt falsche Entscheidung ein
Trainer Tuchel räumte nach dem Viertelfinal-Aus allerdings auch eine falsche Entscheidung bei der Wahl der Startaufstellung ein. "Dass Erik Durm der Leidtragende war, nehme ich auf mich. Ich habe ihm das zugetraut. Er hat nach der Verletzung gut trainiert und einen guten Eindruck gemacht", sagte Tuchel nach der 1:3 (0:2)-Niederlage bei AS Monaco (Hinspiel: 2:3).
Durm hatte sein letztes Pflichtspiel am 17. März bestritten und danach aufgrund muskulärer Probleme pausiert. Gegen Monaco wechselte ihn Tuchel nach schwacher Leistung bereits nach 27 Minuten beim Stand von 0:2 aus und änderte sein System von einem 3-4-2-1 in ein 4-2-3-1.
"Es war keine Frage des Systems. Wir haben mit diesem System sehr gute Spiele auswärts und in der Champions League gemacht", sagte Tuchel. Die Auswechslung des bis dahin besten Dortmunders Nuri Sahin in der Halbzeitpause hatte "taktische Gründe". Man habe dann mit Raphael Guerreiro auf der Position gespielt. Er sei einen Tick torgefährlicher. Man wollte nicht mit einer klassischen Doppelsechs nach der Halbzeit spielen. Man wollte mehr Überraschungsmomente haben, so Tuchel.