Celias begehrtes Lächeln

Die Nationalstürmerin steht am Samstag beim Länderspiel in München im Blickpunkt, sie gilt schon als Nachfolgerin von Birgit Prinz
Frank Hellmann |
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München - Es ist vielleicht ganz dienlich, dass der letzte Lehrgang der deutschen Fußballerinnen in München mal mit einem nicht-fußballerischen Teil begonnen hat. Es kann ja nicht schaden, wenn die Nationalspielerinnen auch ihre Qualitäten am Herd fördern, jedenfalls hatte der DFB-Sponsor gleich mal zu einem Koch-Event gebeten. Zwei Protagonisten zog es dabei kichernd an die Cocktail-Bar: Celia Okoyino da Mbabi und Fatmire Bajramaj kredenzten die (alkoholfreien) Mischungen.

Die als Tochter einer französischen Mutter und eines Vaters aus Kamerun in Bonn geborene Celia Okoyino da Mbabi und die aus dem Kosovo stammende Fatmire Bajramaj sind nach wie vor die multikulturellen Frohnaturen der deutschen Nationalmannschaft – daran hat auch ein traumatisches Erlebnis vor fast genau zwei Jahren nichts geändert.
Das WM-Aus 2011 im Wolfsburger Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan – es kann am Samstag in der Allianz Arena (18 Uhr) vor bis zu 50000 Zuschauern bei der EM-Generalprobe endgültig gegen diesen Gegner aufgearbeitet werden. „Das ist alles andere als eine Revanche, die WM 2011 ist abgehakt, wir haben ja auch schon seitdem zweimal gegen Japan gespielt”, beteuert indes Celia Okoyino da Mbabi. Die 24-Jährige, die am heutigen Donnerstag ihren 25. Geburtstag feiert: „Wir haben alles andere als ein Japan-Trauma.”

Seit der WM hat die in Koblenz beheimatete Kulturwissenschaftsstudentin die vielleicht bemerkenswerteste Entwicklung genommen; seit zwei Jahren weist sie eine phänomenale Quote (1,26 Tore pro Spiel) auf. Mittlerweile ist sie bei 39 Treffern in 78 Länderspielen angekommen. Daher wäre der Gewinn der Europameisterschaft speziell für Spielerinnen wie sie eine Genugtuung. In Schweden braucht es eine Torjägerin in Topform.

Ihren Abschluss hat sie parallel mit ihrem Reifegrad verbessert – Bundestrainerin Silvia Neid preist sie als „absolute Persönlichkeit”, die auf dem Feld fast die Rolle „einer Birgit Prinz” ausfülle. Klar, dass die nach der Insolvenz des SC Bad Neuenahr auf Vereinssuche befindliche Spielerin ständig gefragt wird, wo sie denn ihren nächsten Vertrag unterschreibt.

Offenbar stehen die Chancen nicht schlecht, dass Celia Okoyino da Mbabi beim 1. FFC Frankfurt anheuert. „Sie hat sich zur Führungsspielerin entwickelt und könnte bei uns die Entwicklung fortsetzen, wenn sie mit den Kolleginnen aus der Nationalmannschaft zusammenspielt. Außerdem ist genau diese Position als Stoßstürmerin bei uns nicht besetzt”, sagt Manager Siegfried Dietrich. Doch auch der FC Bayern hat Interesse.

Ein Argument könnte Colin Bell sein, der Vereinstrainer, der gerade von Bad Neuenahr nach Frankfurt gewechselt ist und den die Fußballerin sehr schätzt. Und doch sagt Celia Okoyino da Mbabi seit geraumer Zeit den Satz auf, mit dem sie sich auch am Samstag im ZDF-Sportstudio schützte: „Ich habe mich noch nicht entschieden. Es gibt mehrere Angebote.” Eine lukrative Offerte kommt offenbar von Paris Saint-Germain. Der französische Vizemeister rüstet mit viel Geld auf. Zudem spielt der Verein im Gegensatz zum 1. FFC Frankfurt nächste Saison in der Women’s Champions League – und die französische Küche ist ja auch nicht die schlechteste.

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