Bundesliga-Vereine haben Entschieden: 50+1 Regel bleibt
Frankfurt - Alle 36 deutschen Fußball-Profivereine haben sich auf ihrer Mitgliederversammlung mehrheitlich für eine Beibehaltung der 50+1-Regel und damit gegen eine Öffnung für Investoren entschieden.
Ein entsprechender Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli wurde am Donnerstag in Frankfurt angenommen. "Allen, die es gut mit dem Fußball meinen, gefällt diese Entscheidung. Es ist ein wichtiges Signal, das davon ausgeht", sagte St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig nach dem Treffen in Frankfurt.
50+1-Regel: Vereine behalten Entscheidungshoheit
In den nächsten Monaten solle lediglich darüber diskutiert werden, ob die Regelung noch rechtssicherer gemacht werden kann. Die 50+1-Regel sichert den Stammvereinen eine Stimmenmehrheit in den Kapitalgesellschaften und verhindert dadurch die Komplettübernahme eines Vereins durch externe Geldgeber.
Die Regelung ist auch wesentlich für die Zukunft des TSV 1860, wo ein besagter Investoreneinstieg in der Anschauung vieler als Negativbeispiel gilt: Der Ex-Zweitligist ist nach dem Absturz in die Regionalliga Bayern in der vergangenen Spielzeit tief gespalten zwischen den Vereinsoberen um Präsident Robert Reisinger, die aktuell eine Sparpolitik ohne Darlehen des Geldgebers Hasan Ismaik eingeschlagen haben, und dessen Befürwortern. Der Jordanier war im Jahr 2011 beim TSV eingestiegen.
Hasan Ismaik gilt beim TSV 1860 als negatives "Musterbeispiel"
Die aktive Fanszene der Löwen hatte kürzlich im Heimspiel im Grünwalder Stadion gegen den TSV Buchbach (2:1) auf einem Spruchband erklärt: "Warum 50+1 niemals fallen darf? Wir sind das Musterbeispiel!"
Geldgeber Ismaik hatte zuvor beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen 50+1 eingereicht. Wie es aussieht, wird die Entscheidungshoheit bei den Löwen wie anderen Fußball-Klubs allerdings auch künftig auf Vereinsseiten bleiben.