Bremen im Glück: Werder in der Champions League

Dank einer Notlösung und des Torjägers vom Dienst darf Werder Bremen im Millionen-Spiel Champions League wieder mitmischen. Den Hanseaten reichte ein 2:3 (1:3, 0:2) nach Verlängerung bei Sampdoria Genua zum Einzug in die Gruppenphase.
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Bremens Marko Marin (r)
dpa Bremens Marko Marin (r)

GENUA - Dank einer Notlösung und des Torjägers vom Dienst darf Werder Bremen im Millionen-Spiel Champions League wieder mitmischen. Den Hanseaten reichte ein 2:3 (1:3, 0:2) nach Verlängerung bei Sampdoria Genua zum Einzug in die Gruppenphase.

Erst rettete ausgerechnet Streichkandidat Markus Rosenberg den Fußball-Bundesligisten im 15-Millionen-Euro-Playoff in die Verlängerung, dann erzielte Claudio Pizarro den entscheidenden Treffer zum 2:3 und machte damit die nach einem 0:3-Rückstand kaum noch für möglich gehaltene Rückkehr in die «Königsklasse» perfekt. Trotz der Niederlage im Qualifikations- Rückspiel in Genua durften die ersatzgeschwächten Hanseaten wegen des 3:1 im Hinspiel sechs Tage zuvor jubeln.

«Sampdoria hat in der Anfangsphase überdreht. Das haben wir gemerkt. Sie haben zwar das dritte Tor gemacht. Doch wir hätten schon vorher unser Tor machen müssen», meinte Trainer Thomas Schaaf nach einem erneut denkwürdigen Bremer Europapokal-Abend. «Es ist wohl so, dass die Mannschaft immer was Besonderes macht, dass sie sich selbst in Not bringt und dann selbst wieder rauszieht. Das zeichnet die Mannschaft aus.» Sie sei für «beide Ausschläge zu haben».

Lange hatte es für den Bundesliga-Dritten der Vorsaison schlecht ausgesehen. Ein Doppelschlag von Giampaolo Pazzini, der auch im Hinspiel getroffen hatte, in der achten und 13. Minute hatte die Bremer schon früh geschockt. Als Antonio Cassano auch noch das 3:0 fünf Minuten vor dem Ende erzielte, schien das Werder-Schicksal besiegelt.

Doch die lange schwachen Bremer wurden spät für ihren Willen belohnt: Der eingewechselte Rosenberg, der auf Werders Verkaufsliste steht, traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 1:3, Pizarro schoss in der 100. Minute die Grün-Weißen ins Glück und zum sechsten Mal in sieben Jahren in den Kampf gegen die ganz Großen.

Vor 36 000 Zuschauern knüpfte das Team von Trainer Thomas Schaaf zunächst nahtlos an die erschreckende Leistung aus dem 1:4 zum Bundesliga-Start bei 1899 Hoffenheim an. Desorganisiert in der Defensive, ohne Inspiration in der Offensive - die Hanseaten konnten anders als im Hinspiel zu keinem Moment ihre Champions-League-Tauglichkeit nachweisen. Der Langzeitverletzte Naldo in der Deckung und Hugo Almeida (Oberschenkelzerrung) im Angriff sowie Özil-Nachfolger Aaron Hunt (Grippe) im Mittelfeld waren nicht zu ersetzen.

Genua machte von Beginn an Dampf. Beim ersten Treffer durch Pazzini sahen Clemens Fritz, Petri Pasanen und auch Torwart Tim Wiese alt aus. Beim zweiten Tor schaute Fritz passiv zu, wie Pazzini den Ball ins Tor drosch.

Nach den Gegentreffern agierte Werder zu hektisch, ohne Konzept. Klare Chancen? Fehlanzeige. So gerieten die Gastgeber nie in Gefahr. Im Gegenteil: Fritz musste nach einem Pazzini-Kopfball (40.) auf der Linie klären, vier Minuten später rettete Wiese gegen Cassano.

Auch nach der Pause war vom berüchtigten Werder-Wirbel lange nichts zu sehen. Bemühen - ja, Effektivität - nein. Schaaf reagierte, brachte Marko Arnautovic für Borowski. Doch auch der Hochbegabte aus Österreich hatte keine zündende Idee. Später musste Schaaf den am Kopf verletzten Wagner gegen Markus Rosenberg auswechseln. Das erwies sich später als Glücksfall. Die Bremer erspielten sich eine optische Überlegenheit, mehr aber nicht. Nach dem 3:0 durch Cassano schien Genua durch zu sein. Doch Rosenberg brachte sein Team wieder zurück ins Spiel. Pizarro beendete alle Zweifel. (dpa)

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