Bitter für Vizemeister Leipzig: Heimniederlage gegen Brügge

Ein Sieg musste her, eine Niederlage wurde es. Die Leistung vor allem in der ersten Halbzeit - enttäuschend. RB Leipzig muss sich mit weiterhin null Punkten in der Kracher-Gruppe A der Champions League neu orientieren.
Von Tom Bachmann und Jens Marx, dpa |
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Leipzigs Christopher Nkunku (l) hat die Leipziger in Führung gebracht und jubelt mit Yussuf Poulsen nach dem 1:0.
Leipzigs Christopher Nkunku (l) hat die Leipziger in Führung gebracht und jubelt mit Yussuf Poulsen nach dem 1:0. © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Leipzig

Der kleine FC Brügge hat Vizemeister RB Leipzig nach der sächsischen Gala in der Bundesliga auf den harten Boden der Tatsachen in der Champions League geholt.

Das Team von Trainer Jesse Marsch kassierte am Dienstagabend vor 23.500 Zuschauern in der Red Bull Arena trotz einer frühen Führung eine 1:2 (1:2)-Niederlage gegen den belgischen Meister und muss sich als derzeit punktloser Letzter in der Hammer-Gruppe A neue Ziele in der Königsklasse stecken.

Das angestrebte Achtelfinale ist nach zwei Niederlagen wohl nur noch utopisch. Die Leipziger Führung von Christopher Nkunku (5.) drehten Hans Vanaken (22.) und Mats Rits (41.) zugunsten der Gäste, die den Leipzigern drei Tage nach deren 6:0-Fußballdemonstration gegen Hertha BSC über weite Strecke nicht viel zuließen.

Und das nach einem eigentlichen Traumstart für RB. Nicht mal fünf Minuten waren gespielt, da lag der Ball im Tornetz der Belgier. Ein nicht sonderlich gelungener Abschlag von Brügges Keeper Simon Mignolet leitete einen Blitz-Konter der Leipziger ein. Von Dominik Szoboszlai, den Trainer Jesse Marsch für den gesperrten Angelino auf die linken Außenbahn beordert hatte, ging es rasant über Emil Forsberg in die Spitze auf Nkunku.

Der 23-Jährige, ausgebildet beim kommenden Gruppengegner Paris Saint-Germain und schon zweifacher Torschütze zuletzt beim Torfestival an gleicher Stelle gegen die Berliner, schloss mit einem Schuss aus rund 13 Metern ab. Die Jubel wurde jäh unterbrochen, erst nach dem Videobeweis durften auch die Fans beim ersten Heimspiel mit Zuschauern in der Königsklasse seit März 2020 miteinstimmen.

Doch die RB-Verantwortlichen hatten nicht ohne Grund vor Brügge gewarnt. Beim 1:1 zum Auftakt gegen das Superstar-Ensemble von PSG waren die Belgier von den Franzosen nach einer Viertelstunde ins Hintertreffen geraten, nach nicht mal einer weitere Viertelstunde hatte Brügge aber ausgeglichen.

Fast dasselbe passierte in Leipzig. Nachdem Peter Gulacsi im RB-Tor schon einige Male klasse pariert hatte, blieb der RB-Kapitän gegen den Brügge-Kapitän Vanaken - genau der hatte auch schon das Tor gegen Paris erzielt - nach einem Rückpass von der Grundlinie durch Charles De Ketelaere machtlos. Allerdings herrschte auch nach diesem Treffer erst nach dem Videobeweis Klarheit.

Brügges Spieler um den Torschützen Hans Vanaken (M) jubeln nach dem 1:1.
Brügges Spieler um den Torschützen Hans Vanaken (M) jubeln nach dem 1:1. © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Marsch gefiel das alles gar nicht. Der US-Amerikaner haderte an der Seitenlinie und diskutierte mit seinen Assistenten. Denn weiterhin war es der belgische Meister, der für Gefahr sorgte, dem deutschen Vizemeister blieben nur Entlastungsangriffe ohne große Wirkung.

Im Spielaufbau ging nicht viel bei RB, Hilflosigkeit machte sich breit, mit ihrer griffig-aggressiven Spielweise erkämpften sich die Gäste im Mittelfeld die Kontrolle und kamen alles andere als unverdient zur Führung. Weiß-Roter Massenauflauf im eigenen Strafraum, aber Rits konnte unbehelligt aus kurzer Distanz den Ball ins Tor schieben. Hängende Köpfe, schlaffe Schultern bei den RB-Spielern, Party im Block der Brügge-Fans.

Marsch handelte, brachte Amadou Haidara und Josko Gvardiol zur zweiten Halbzeit. Die Mannschaft handelte auch, versuchte zumindest deutlich energischer als im ersten Abschnitt, die Kontrolle über das Spiel zurückzugewinnen. Marsch deutete von der Seite an, mehr zu rotieren gegen die Gäste, die wie sonst auch immer wieder das Duell Mann-gegen-Mann suchten. Aber auch ohne Wirkung, also brachte Marsch zudem Neuzugang Andre Silva nach nicht mal einer Stunde.

Mehr Ballbesitz, aber immer noch wenig Effektivität - Leipzig tat sich weiter schwer gegen die stets gefährlichen Belgier, denen nach rund 70 Minuten ein Treffer wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung nicht anerkannt worden war. Klarer war für viele indes die Szene in der 78. Minute, als Mignolet Nkunku mit viel Körpereinsatz im Strafraum stoppte - es aber keinen Elfmeter gab. Regelkonform und glänzend verhinderte Mignolet dann noch in der 89. Minute den Ausgleichstreffer durch Silva. Nach dem 3:6 gegen Manchester City war die nächste Niederlage für RB besiegelt.

© dpa-infocom, dpa:210928-99-404082/2

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