Bayern-Kapitän Effenberg und die totale Revolution
In Mönchengladbach regt sich Widerstand gegen Umsturzpläne des Ex-Profis
MÖNCHENGLADBACH Auf der Jahreshauptversammlung am 29. Mai tritt Stefan Effenberg als Kandidat der „Initiative Borussia” an, um die Mönchengladbacher Führungsriege um Präsident Rolf Königs, Vize Rainer Bonhof und Sportdirektor Max Eberl zu stürzen. Soweit der Plan.
Das Problem allerdings: Effenberg hat kaum Rückhalt im und um den Verein. Das Fanprojekt Mönchengladbach etwa, die wichtige Dachorganisation aller Fans, äußerte sich äußerst kritisch zu den Plänen von Effenbergs Opposition: „Niemand will die totale Revolution, die breite Mehrheit war auf unserer Jahreshauptversammlung gegen die Initiative”, sagt Sprecher Matthias Neumann. „Wir Fans wollen nur, dass die aktuellen Verantwortlichen kritisch hinterfragen, warum es schon seit Jahren eine solche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt.”
Der Missmut der Fans stört Effenberg allerdings kaum: „Wir gehen da mit voller Überzeugung ran und sind felsenfest davon überzeugt, dass wir den Sieg einfahren werden”, sagte er bei „Sky”. „Fakt ist, dass mehr sportliche Kompetenz in den Verein hereinkommt. Und wir haben noch ein paar Leute dabei, die in Zukunft vorgestellt werden.”
Dazu soll – wahrscheinlich – auch Borussia-Urgestein (184 Bundesliga-Einsätze) Horst Köppel gehören. „Ich brauche noch etwas Zeit, um mir das zu überlegen – ob ich grundsätzlich dabei bin und wenn ja, in welcher Position.”
Einen weiteren Unterstützer hat Effenberg in Toni Polster, der ganz im Stile des Frontmanns gegen die aktuelle Borussen-Führung ätzt: „Viele Funktionäre denken, dass sie nach kürzester Zeit in der Bundesliga über große Kompetenzen verfügen. Aber wer einmal ein Omelett gemacht hat, ist auch kein Gourmet-Koch.”
Der Österreicher hat schon klare Vorstellungen, wie er helfen kann: „Ich bin Trainer, und mein Ziel ist es, in die Bundesliga zurück zu kommen.”
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