AZ-Reporter Lehnhart tippt auf Remis
Wenn am Wochenende der 1. FC Nürnberg beim FC Bayern München zum bayerischen Derby antritt, hoffen alle Club-Fans auf einen Sieg des FCN bei den Übermächtigen aus der Landeshauptstadt. Ein Unentschieden scheint machbar.
Nürnberg – Schon im Hinspiel luchste der Club den Bayern im heimischen Stadion mit einem 1:1 zwei Zähler ab – der bisher einzige Punktverlust der Bayern in einem Auswärtsspiel in dieser Spielzeit.
Und auch am Samstag wäre alles andere als eine Niederlage wieder ein Erfolg für die Cluberer. Zu dominant tritt der FCB in dieser Saison auf den Fußballplätzen Deutschlands und Europas auf.
Am Mittwoch sicherten die Münchner das dritte Champions League-Halbfinale in vier Jahren. Der Meistertitel ist zur Erleichterung aller FCN-Fans seit dem vergangenen Wochenende in trockenen Tüchern, muss nicht mehr in Anwesenheit der fränkischen Fußballfans gegen den Club eingefahren werden.
Vermeintliche B-Elf
FCB-Trainer Jupp Heynckes wird seinen Stammkräften gegen Nürnberg wohl deshalb eine Erholungspause gönnen. Klingt grundsätzlich gut für den Club. Doch auch Bayerns vermeintliche B-Elf zählt zu einer überdurchschnittlichen Mannschaft in der Bundesliga.
Shaqiri, Luiz Gustavo oder Pizarro wären in nahezu jedem anderen Bundesliga-Team gesetzt. Aber nicht bei den Bayern. Dort heißt's: „Bitte auf der Bank Platz nehmen!“. Den „Ergänzungsspielern“ bleiben nur Partien wie am kommenden Samstag, um sich in des Trainers Gedächtnis zurück zu spielen.
Für den Club wird es auch gegen die Reserve-Bayern darum gehen, die eigenen Tugenden in die Allianz Arena einzuwerfen. Die fünftbeste Verteidigung der Liga wird alles versuchen, ein Schützenfest des FC Bayern – Stuttgart (sechs Gegentore), Hannover (fünf Gegentore), Bremen (sechs Gegentore) und zuletzt der HSV (neun Gegentore) können ein Lied davon singen – zu vermeiden.
Ein Unentschieden und dann gegen Fürth
Dabei lebt der FCN von seiner bisher starken Leistung in Rückrunde und dem dadurch gewonnenen Selbstvertrauen. Nur 13 Tore ließ der Club seit dem Winter zu, verlor in den elf Partien nur gegen den alten Meister aus Dortmund (0:3).
Gegen den neuen Meister wird Michael Wiesinger seine Mannschaft wieder auf Kompaktheit in der Defensive einschwören. Und vorne soll's erneut die „Waffe Standardsituation“ richten. Da kommt es nahezu passend für den FCN, dass die Bayern sieben ihrer nur 13 Saison-Gegentore nach einem ruhenden Ball kassierten.
Mein Tipp daher: Der FCN klaut dem FC Bayern München am Samstag mit einem 1:1-Unentschieden erneut zwei Zähler und konzentriert sich danach auf das richtige Derby gegen die Franken aus Fürth.