Ausschreitungen überschatten Nordderby

Zuschauer-Krawalle haben am Wochenende den 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga überschattet - Frankfurt setzte sich derweil an die Spitze.
von  dapd

Zuschauer-Krawalle haben am Wochenende den 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga überschattet - Frankfurt setzte sich derweil an die Spitze.

Berlin - Während Eintracht Frankfurt am Sonntag nach einer dramatischen Schluss-Viertelstunde einen 4:3 (2:0)-Heimsieg gegen Alemannia Aachen feierte und die Tabellenführung eroberte, hatten Chaoten beim Nordderby zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli am Samstag erneut für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Anhänger der Gästemannschaft hatten unmittelbar nach dem Führungstreffer für die Hamburger durch Max Kruse (40. Minute) bengalische Feuer gezündet, auf die der Hansa-Fanblock mit Leuchtraketen-Beschuss in Richtung St. Pauli-Fans antwortete.

Schiedsrichter Guido Winkmann unterbrach die Partie für mehrere Minuten. Erst, nachdem sich die Tumulte auf der Tribüne gelegt hatten, pfiff der Unparteiische die Begegnung, die 3:1 (1:1) für die Hamburger endete, wieder an. Auch nach dem Spiel wurden außerhalb des Stadions Feuerwerkskörper gezündet, vereinzelt kam es zu kleineren Scharmützeln zwischen der Polizei und einigen Fans. Mahir Saglik (80. Minute, 90.) für St. Pauli und Marek Mintal (50.) erzielten die übrigen Treffer, Tom Weilandt sah nach einem Ellbogencheck schon nach sieben Minuten die Rote Karte. Hansa Rostock reagierte am Samstag bestürzt auf das Verhalten der Fans. Der Klub veröffentlichte ein Statement auf seiner Webseite, in dem Hansa um Unterstützung im Kampf gegen Krawalle wirbt: „Wir bitten die Verbände, die Politik und die Judikative, uns Vereine mit diesem gesamtgesellschaftlichen Problem nicht allein zu lassen.“

Durch das torlose Remis bei Union Berlin am Samstag musste Fortuna Düsseldorf aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Spitzenposition an Frankfurt abgeben. Mohamadou Idrissou (9.) und Benjamin Köhler (11.) brachten den Bundesligaabsteiger früh in Führung. In der letzten Viertelstunde überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst erzielten Benjamin Auer (77.) und Sergiu Radu (81.) jeweils den Anschlusstreffer für Alemannia. Erwin Hoffer (80.) hatte dazwischen das dritte Tor für die Eintracht erzielt. Nach Aimen Demais Ausgleich vier Minuten vor dem Schlusspfiff rechneten die meisten Zuschauer mit einer Punkteteilung. Doch Karim Matmour (88.) ließ am Ende die Frankfurter jubeln.

Greuther Fürth bleibt dank des 4:0 (1:0) gegen FSV Frankfurt in Kontakt zu den Aufstiegsrängen. Dynamo Dresden kassierte im Ostderby gegen Erzgebirge Aue eine 1:2 (1:0)-Heimniederlage. Bereits am Freitagabend hatte der SC Paderborn seinen Höhenflug mit dem 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen den Karlsruher SC fortgesetzt. Der FC Ingolstadt verlor im bayrischen Derby gegen 1860 München 0:1 (0:1) und steht weiter am Ende der Tabelle. Der MSV Duisburg feierte einen 3:0 (2:0)-Sieg gegen Eintracht Braunschweig.

 

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