Aus für Trainer Korkut: Verhandlungen mit Neururer
Hannover - Die Zeit von Trainer Tayfun Korkut beim abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten Hannover 96 ist abgelaufen: Am Montagmorgen feuerte der Abstiegskandidat seinen Coach. Korkut war am 31.Dezember 2013 als Nachfolger von Mirko Slomka verpflichtet worden. Der jetzt 41-Jährige hatte bis dahin keine Erfahrung im Profibereich. In der ersten Saison schaffte der Coach den Klassenerhalt und landete auf Rang zehn.
Die Hannoveraner stehen offenbar kurz vor der Verpflichtung von Trainer Peter Neururer. Der Fußball-Lehrer ist nach übereinstimmenden Medienberichten am Montagnachmittag in Hannover zu Verhandlungen gekommen.
Der 59-Jährige war bereits zweimal als Trainer bei Hannover 96 in der 2. Liga (1994/95) und in der Bundesliga (2005/06) tätig. Er kann sich ein drittes Engagement durchaus vorstellen.
"Warten wir mal ab. Ich habe noch einen Vertrag beim VfL Bochum. Mit Hannover ist noch gar nichts klar", hatte Neururer noch am Vormittag erklärt. Er bestätigte allerdings, "immer mal wieder Kontakt" mit Hannovers Clubchef Kind zu haben. Als andere Kandidaten werden in Hannover Namen wie Volker Finke oder Jos Luhukay genannt.
Die naheliegendste Lösung Mirko Slomka ist anscheinend keine Option mehr. Der in Hannover lebende Korkut-Vorgänger, der mit der Straßenbahn zum Stadion fahren kann, soll sich nicht mehr unter den Nachfolge-Kandidaten befinden.
Zum Ende der Hinrunde der laufenden Saison lagen die 96er noch auf Rang acht. Der Verein hatte am Samstag bei Bayer Leverkusen eine 0:4-Niederlage erlitten und ist seit 13 Spielen ohne Sieg. Nach 29 Spieltagen stehen die Hannoveraner mit 29 Punkten auf Platz 15. Der Vorsprung der Niedersachsen auf den Relegationsplatz beträgt nur noch zwei Punkte.
Über seine Beurlaubung wurde der Trainer nach Klubangaben am Montagmorgen von 96-Sportdirektor Dirk Dufner informiert. Anschließend wurde auch die Mannschaft unterrichtet.
Der selbst in der Kritik stehende Manager Dufner arbeitet nun wohl seine letzte Aufgabe in Hannover ab. Dufner ist angeschlagen, sein vorzeitiger Abschied wird in den Zeitungen der Landeshauptstadt als sicher gehandelt.
Spätestens der leblose Auftritt der Mannschaft bei der 0:4-Pleite in Leverkusen am vorigen Samstag führte zu einem Umdenken bei Clubchef Martin Kind. Der mächtige Mann bei den Niedersachsen hatte Korkut noch vor zehn Tagen eine Arbeitsplatzgarantie gegeben. "Wir ziehen das mit Herrn Korkut bis zum Saisonende durch. Es wird bei uns in dieser Saison keinen Trainer-Wechsel geben", sagte der Hannover-Chef damals.
Dennoch gelang nicht die erhoffte Wende. Da sich der Negativtrend sogar verstärkte, beendete der Vereinspräsident das durchaus mutige Experiment mit dem Trainer-Neuling fünf Runden vor dem Saisonende.