Auf Tuchfühlung – oder: MVG, je t'aime!
Dieser Kontrast! Von der europäischen Mega-Metropole Paris zurück ins wirklich beschauliche Évian-les-Bains am Genfer See.
Die 8500 Einwohner des DFB-Gastgeber-Städtchens würden wohl locker in ein paar Metrozüge der Hauptstadt passen. So fühlt es sich zumindest im morgendlichen Pariser Berufsverkehr an. So nahe bin ich noch keinem Franzosen und – pardon, Madame! – auch keiner Französin während dieses Turniers gekommen. Auf Tuchfühlung.
Auf dem Weg zum Stadion nach Saint-Denis am Donnerstagnachmittag wurde die Metro zur gemischten Sauna. Eine ganz heiße Kiste, jedenfalls heißer als das Spiel gegen die Polen. Und stickig, auf manchen Linien miefig, dreckig. Da schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, wie ein Blindgänger, unangemeldet, ungefiltert und unerhört. Ein absurder Gedanke.
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Sein Inhalt: Diese Münchner U-und S-Bahn ist doch eigentlich gar nicht so schlecht. Wenn Züge fahren. Und falls pünktlich. Ich frage mich: Sind das erste wehmütige Sehnsuchtsanfälle nach zehn Tagen EM? Ja, so ein bisschen. "MVG, je t’aime!" Ich werde altersmilde. Und schrecklich alt(ersmilde).
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