Anschlag auf Dortmunder Stadion vereitelt

Drei Sprengsätze hat das BKA in der Nähe des Dortmunder Fußballstadions gefunden. Ein 25-Jähriger wurde festgenommen. Er selbst brachte die Ermittler auf seine Spur. Das Motiv ist noch unklar.
Wiesbaden/Dortmund – Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einen möglichen Sprengstoff-Anschlag auf das Dortmunder Fußballstadion vereitelt. Das BKA bestätigte am Donnerstag die Festnahme eines 25-jährigen Deutschen, der in der Nähe des Stadions drei Sprengsätze versteckt haben soll. Zuvor hatte er der Polizei von Anschlagsplanungen im Bereich des Westfalenstadions berichtet.
Laut „Bild“-Zeitung stand die geplante Tat unmittelbar bevor: Am kommenden Samstag sollten anreisende Fans beim Spiel BVB gegen Hannover 96 getötet werden. Diese Planung für Samstag wollte das BKA auf Anfrage nicht bestätigen.
Nach einer Mitteilung des BKA trat der 25-Jährige, der am Dienstag in einem Kölner Hotel vorläufig festgenommen wurde, bislang polizeilich nicht in Erscheinung. Auch in seiner Wohnung fanden Beamte drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sowie ein umfangreiches Chemikalienlager. Ob sie funktionsfähig waren, war zunächst unklar. Die Untersuchungen dazu dauerten noch an.
„Nach einer ersten Einschätzung war jedoch nicht von einer akuten Gefährdung der Bevölkerung auszugehen“, teilte das BKA mit. Das Motiv des 25-Jährigen ist bislang unklar.
BKA-Beamte waren den Angaben zufolge in den vergangenen beiden Tagen in Krefeld und Dortmund im Einsatz. Laut „Bild“ hoben sie in der Nacht auf Donnerstag zwei Erddepots mit Sprengstoff und Waffen aus, eines in unmittelbarer Nähe des Stadions, eines in Krefeld. Letzteres bestätigte das BKA nicht.
Der 25-Jährige war laut BKA zunächst im Februar per Mail als Hinweisgeber an die deutsche Botschaft in Islamabad in Pakistan herangetreten und habe Informationen zu zwei angeblich in Deutschland von einer Gruppe geplanten Anschlägen in Aussicht gestellt. Zuletzt hatte er auch das Stadion in Dortmund als mögliches Ziel genannt, kurze Zeit darauf wurde er festgenommen. Daraufhin berichtete er in Vernehmungen von den Sprengstoffverstecken.
Das BKA berichtete, schon vor der Festnahme hätten sich Hinweise ergeben, dass es sich um einen Erpressungsversuch handeln könne. Eine Sprachanalyse der Mails habe einen möglichen Zusammenhang mit einem bislang ungelösten Erpressungsfall eines Wirtschaftsunternehmens aus dem Jahr 2010 ergeben. Nähere Einzelheiten wollte das BKA nicht mitteilen.