Als Gündogan mit dem Ufo beim Club landete
Als der Nationalspieler Ilkay Gündogan im letzten Herbst in einem Video des Bundesgesundheitsministeriums ausführlich und sehr offen über seine überstandene Covid-19-Erkrankung und die damit einhergehenden psychischen Belastungen sprach, war bei vielen Fußball-Fans aber auch Experten die Überraschung über diesen mutigen Schritt groß. Nur nicht in Nürnberg.
Ilkay Gündogan: Höflich, aufgeschlossen, neugierig und reflektiert
Schließlich hatte der heute 30-jährige Star-Regisseur von Manchester City vor rund zwölf Jahren beim örtlichen 1. FCN seine ersten Schritte im Profi-Fußball gemacht - und bereits damals gezeigt, dass in ihm nicht nur ein außergewöhnlicher Fußballer, sondern auch ein ganz außergewöhnlicher Mensch steckt.
Höflich und aufgeschlossen, aber auch neugierig und reflektiert - die Club-Beobachter (auch der Autor dieser Zeilen) konnten damals einen jungen Mann kennenlernen, der mit gerade mal 18 Jahren auf, aber vor allem auch abseits des Platzes schon wahnsinnig reif war für sein Alter.
Der Weg vom Club zu Star-Trainern wie Klopp und Guardiola
Dass der junge Gündogan sein Abitur am städtischen Bertolt-Brecht-Gymnasium baute, während er zeitgleich in der Saison 2010/2011 den Club fast noch in den Europacup dirigierte, passt ins Bild des unaufgeregten Ausnahmefußballers, von dem heute selbst Star-Trainer Pep Guardiola so schwärmt.
Und genau deshalb war auch niemand in Nürnberg ernsthaft böse, als das Mega-Talent dann nach dieser überragenden Saison - übrigens garniert mit 5,5 Millionen Euro Ablöse - dem Lockruf von Jürgen Klopp zu Borussia Dortmund folgte. Für den Club war Ilkay Gündogan ein glücklicher Zufall, ein freundlicher Außerirdischer, der mit seinem Ufo zufällig mal kurz auf dem abgelegenen Fußball-Planeten Noris zwischengelandet war.