Allein gegen alle: Blatter kämpft gegen seine Sponsoren
Zürich - Die letzten knapp fünf Monate als FIFA-Präsident will sich Joseph Blatter auch von hochkarätigen Sponsoren des Fußball-Weltverbandes nicht nehmen lassen. Der 79 Jahre alte Schweizer reagierte auf die unverblümten Rücktrittsforderungen durch die beiden US-Konzerne Coca-Cola und McDonald's so, wie er auch nach Bekanntwerden des Strafverfahrens gegen seine Person reagiert hatte: Er beharrt auf seinem Amt, bis am 26. Februar 2016 in Zürich die Neuwahlen stattfinden.
In einem Statement seiner Anwälte hieß es am Freitagabend, dass Blatter respektvoll der Position von Coca-Cola widerspreche. Wenn er nun sein Büro räumen würde, wäre das nicht zum besten Wohle der FIFA und es würde auch nicht den Reformprozess voranbringen, glaube er. Sollte heißen: Er werde nicht zurücktreten.
"Ruf der FIFA wird befleckt"
"Mit jedem Tag, der vergeht, werden das Bild und der Ruf von der FIFA weiter befleckt", hieß es nun unter anderem von Coca-Cola. McDonald's erklärte: "Wir glauben, dass es im Interesse des Spiels wäre, wenn FIFA-Präsident Sepp Blatter sofort zurücktreten würde, so dass der Reformprozess mit der Glaubhaftigkeit geführt werden kann, die notwendig ist."
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Nachdem monatelang Blatter nicht Teil eines Strafverfahrens in dem schwersten Korruptionsskandal, den die FIFA je erschütterte, gewesen war, hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass gegen Blatter ein Strafverfahren eröffnet wurde. Der Verdacht. Ungetreue Geschäftsbesorgung sowie – eventuell – Veruntreuung.
"Habe nichts Illegales getan"
Daraufhin hatte Blatter, seit 17 Jahren Herrscher der FIFA, klargemacht, dass er keinesfalls früher als zum 26. Februar sein Amt niederlegen will. Am Montag hatte er vor FIFA-Mitarbeitern betont, "nichts Illegales und Unangemessenes getan zu haben und dass er Präsident der FIFA bleiben werde".
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In dem Verfahren gegen ihn geht es auch um einen früheren Deal mit dem UEFA-Präsidenten Michel Platini. Im Februar 2011 soll Blatter eine "treuwidrige Zahlung" von zwei Millionen Schweizer Franken Platini geleistet haben - für geleistete Dienste zwischen Januar 1999 und Juni 2002. Zudem bestehe laut Schweizer Behörden der Verdacht, dass Blatter im September 2005 mit der Karibischen Fußball-Union und deren Präsident Jack Warner einen für die FIFA ungünstigen Vertrag abgeschlossen habe.