1. FC Nürnberg bestätigt RSC-Interesse an Weiler
Nürnberg - Der 1. FC Nürnberg hat ein Interesse des belgischen Rekordmeisters RSC Anderlecht an Trainer René Weiler bestätigt. Sportvorstand Andreas Bornemann sagte der "Nürnberger Zeitung", der Coach habe ihn über das Werben von Anderlecht informiert.
Ein offizielles Angebot für den Schweizer, der den fränkischen Zweitligisten in der abgelaufenen Saison in die Aufstiegs-Relegation geführt hatte, liege aber nicht vor. Dem Vernehmen nach verhandeln die Vereine am (heutigen) Donnerstag über einen Transfer. Wie der "Kicker" berichtete, habe Weiler Anderlecht bereits zugesagt.
Für den fränkischen Zweitligisten wäre der Verlust des Schweizers nach dem nur knapp verpassten Aufstieg in die Bundesliga ein herber Schlag, steht doch schon am 27. Juni der Trainingsauftakt an. Dass Weiler beim FCN einen Vertrag bis 2017 hat, werten selbst die Nürnberger nicht als starkes Argument. "Es macht ja wenig Sinn, jemanden mit Verweis auf die Vertragslaufzeit zu knebeln", sagte Bornemann.
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Womöglich geht der Deal schnell über die Bühne. "Ein Verhandlungsmarathon mit großen Feilschereien ist sicher nicht zu erwarten", sagte der Manager und kündigte an, einen Plan B in petto zu haben. Weiler habe ihn früh über das RSC-Interesse informiert.
Nürnbergs Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Grethlein sagt dazu bei "Sport1": "Wir haben von einem möglichen Interesse gehört. Das traf uns natürlich unvorbereitet, und es muss schnell eine Lösung her."
Von einem offiziellen Angebot sprach Bornemann in der "NZ" nicht. In Belgien kursieren neben Weiler noch andere Namen für der Job beim 33-maligen Meister, neunmaligen Pokalsieger und dreimaligen Champion im Europacup. Weiler kristallisierte sich aber als Favorit heraus. "Wir möchten René Weiler als Trainer haben, und er möchte auch zu uns kommen", sagte RSC-Manager Herman Van Holsbeeck bei "Sport1."
Großer Karrieresprung
Für den Schweizer wäre der Wechsel zu Anderlecht ein großer Sprung in der Karriere. Musste er sich in Nürnberg auf eine "komplizierte neue Saison" in der 2. Liga einstellen, wie er selbst jüngst sagte, darf er in Belgien auf die Teilnahme an der Champions League hoffen. Als Zweitplatzierte der abgelaufenen Saison starten die Brüsseler nämlich in der Qualifikationsrunde für den europäischen Elite-Wettbewerb.
Die Vorzeichen am Nürnberger Valznerweiher sind ganz andere. Nach dem in der Relegation knapp verpassten Aufstieg gegen Eintracht Frankfurt geht der "Club" in seine dritte Zweitliga-Saison und muss kräftig sparen. Einige Leistungsträger stehen vor dem Absprung.
Und nun könnte also auch der Trainer weg sein, der Nürnberg im November 2014 übernommen und zurück in die Erfolgsspur geführt hatte. Noch am Abend der Relegations-Enttäuschung gegen Frankfurt hatte der 42-Jährige gesagt: "Ich gehe davon aus, dass ich auch in der neuen Spielzeit hier sein werde." Doch die Zeiten haben sich geändert.