Fröttmaninger Berg: "Heuer wird's nichts"

Vor einigen Jahren wurde auf dem Fröttmaniger Müllberg schon Ski gefahren. Warum es in diesem Winter keinen Pistenbetrieb geben wird und wie die Perspektive aussieht, erklärt hier Axel Müller.
Silke Keul |
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Im Winter 2008/2009 durfte auf dem Müllberg nahe der Arena schon einmal Ski gefahren werden.
Your_Photo_Today Im Winter 2008/2009 durfte auf dem Müllberg nahe der Arena schon einmal Ski gefahren werden.

AZ: Herr Müller, vor einem Jahr gab es die Meldung, dass auf dem Müllberg in Fröttmaning ab 2012/2013 ein stadtnahes Wintersportgebiet mit drei Liften entstehen sollte. Mit besagter Skiwelt Wilder Kaiser als Investor. Wie ist der Stand der Dinge?

AXEL MÜLLER: Die Erstellung der geforderten Gutachten wie Landschaftsplanung, Bodenmechanik, Erd- und Grundbau, Entwässerung, Wasserrecht und Technikanlagen ist aufwendiger als gedacht und noch nicht abgeschlossen. Im Moment lässt sich wohl nur sagen, dass es heuer nichts wird.

Der Investor hat nun gesagt, er beteilige sich nicht mehr, wegen „extremer behördlicher Auflagen“.

Die Skiwelt wollte das schwierigste Problem als erstes geklärt wissen und prompt kehrte mit der ersten Anfrage ihrer Planer beim Abfallwirtschaftsbetrieb Ernüchterung ein. Da war unter anderem davon die Rede, dass die Spundwand, die den Berg umschließt, brüchig wird und irgendwann erneuert werden muss. Dies gepaart mit der Aussage, dass ein Anbieter eines Skibetriebs auch für die Kosten aufkommen müsse, die irgendwann an diesem Berg entstehen, das verschreckte die Tiroler und sie beschlossen, erst einmal den Verlauf der Gutachten abzuwarten.

Fester Skilift – war das auch wieder ein Problemthema?

Nein, so weit sind wir noch gar nicht gekommen. Aber ohne wird’s nicht gehen.

Glauben Sie, der Rückzug hat mit der Vergabe der Winterspiele 2018 zu tun, die nicht zugunsten Münchens ausfiel?

Es gibt keinen Rückzieher. Es ist nur sehr schwierig umzusetzen. Aber wenn es einen Bürgerentscheid über eine neue Bewerbung geben soll, dann ist so ein Skiberg ja vielleicht hilfreich, um die Leute für Wintersport in der Stadt zu begeistern, oder?

Der Skihallenentwurf eines Karlsruher Architekten soll das Thema verfehlt haben. Wäre so etwas vielleicht doch noch eine Lösung?

Sicher nicht für den Standort Fröttmaninger Berg. So eine Anlage baut man auf Stelzen, dafür gibt es schon länger Überlegungen. Wir sind auch schon gefragt worden: Warum nicht in München? Kostet circa 50 Millionen, rechnet sich aber nur bei bester Belegung an 365 Tagen im Jahr.

Was war die Rolle des Münchner Skiverbandes in dem ganzen Projekt? Konnten Sie nicht vermitteln?

Unser sportliches Konzept, mit dem wir überzeugt haben, steht nach wie vor unverändert. Aktuell kommen im SVM und in seinen Vereinen immer mehr Sparten hinzu, auf die wir unser Augenmerk richten. Nach den Boardern waren’s erst die Ski- und Boardercrosser, dann die Freestyler, jetzt sind’s die Slopestyler und Freerider. Skisport in der Stadt ist Schneesport - mit allen Facetten und Spielarten!

Ist das Projekt für Sie nun gestorben oder suchen Sie nach einem neuen Investor?

Wir sind weiter dran. Ein Partner, der uns bei den Gutachten unter die Arme greift, wäre im Moment sehr wichtig! Die Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental ist nach wie vor der Investor, mit dem wir das Projekt stemmen wollen.
 

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