Friesinger in Schlagzeilen: Zoff und sexy Fotos
Berlin (dpa) - Erst brach sie den Zoff um den Team-Arzt vom Zaun, jetzt legt sie mit sexy Fotos nach: Anni Friesinger-Postma bestimmt wieder die vorolympischen Schlagzeilen. Fünf Tage vor dem Olympia-Auftakt kam ihr Bildband auf den Markt, in dem die 33-Jährige mit erotischen Aufnahmen zu sehen ist.
Auf Aktfotos hat die mit dem früheren niederländischen Kufen-Crack Ids Postma verheiratete Inzellerin zwar verzichtet. Dafür zieht sie im weißen Hochzeitskleid in einem Tiroler Bergsee oder leichtbekleidet in einem Gebirgstunnel die Blicke der Männerwelt auf sich.
Wenn sie am 8. Februar den Flieger Richtung Vancouver besteigt, so doch mit eher gemischten Gefühlen. Und das nicht nur, weil sie dort zunächst der deutsche Chef de Mission Bernhard Schwank zum internen Gespräch erwartet. Denn mit ihrer Kritik an Teamarzt Gerald Lutz hat die 16-malige Weltmeisterin nicht nur die Deutsche Eisschnelllauf- Gemeinschaft DESG, sondern auch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) scharf angegriffenen, der Lutz für das Olympia-Team nominiert hatte.
Die Kritik war aber typisch Friesinger: Wenn ihr etwas auf der Seele brennt, nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Zu dem umstrittenen Thema, bei dem ihr aus dem Athleten-Lager Unverständnis entgegen schlug, will sie nichts mehr sagen und sich nun voll auf Olympia konzentrieren. Dies scheint nötig, denn die Ziele sind hochgesteckt, die «Gold-Mission» aber nach der bisherigen Seuchensaison ins Stocken geraten. Dem Innenbandriss im Knöchel folgten massive Probleme mit dem 2008 operierten Knie und schließlich ereilte sie auch noch die Schweinegrippe. «Es gab Momente, da wollte ich alles hinschmeißen», gibt sie heute zu.
Doch nach den Wochen mit hartem Training in Klobenstein, Erfurt und Inzell sieht die Welt der Anni Friesinger wieder heiterer aus. «Das Knie heilt immer besser. Aber man darf auch nicht vergessen, dass diese Verletzungs-Arie an ihrer Psyche genagt hat», meinte ihr Vertrauens-Arzt Volker Smasal. Der Münchner hatte Friesinger schon zweimal am Knie operiert und auch in den zurückliegenden Wochen stets das immer wieder auftauchende Wasser im Knie abgesaugt, damit sie im Training überhaupt ihr Pensum schaffen konnte.
Obwohl Testzeiten in Erfurt noch nicht den ganz großen Durchbruch verhießen, hat Friesinger ihren Traum vom dritten Olympia-Gold nicht aufgegeben. «Eine Medaille ist das Soll, und ich hoffe weiter ganz frech auf die Goldene. Ich habe das Talent und den entsprechenden Dickkopf - ich werde es schaffen», erklärte sie.
Zwar wird sie ihrer gesperrten Erzrivalin Pechstein im olympischen Dorf und auf der Eisbahn nicht begegnen, dennoch hat ihr Manager Klaus Kärcher für sie außerhalb des Dorfes ein Appartement angemietet. «Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, habe ich so einen Fluchtort. Ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag nur Sport, Sport, Sport im Kopf haben will. Ich muss auch raus, will was erleben», sagte sie in einem Interview der «Welt am Sonntag».
Die Fragen nach Pechsteins Sperre und der «Arzt-Affäre» um Friesinger kann Jenny Wolf indes nicht mehr hören. «Wir sind da ja abgehärtet. Jedenfalls ist das nicht mein Problem», sagte die größte deutsche Gold-Hoffnung nach der ersten Trainingseinheit auf dem Olympic Oval. Wie in den Vorjahren lassen sie die Scharmützel der Eis-Diven kalt. Sie sei es gewöhnt, «dass vor Großereignissen immer so was hochkommt. Es ist nicht meine Aufgabe, das zu klären.»
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